Oman: Strandfahrten 26.02.2023 – 27.02.2023

Veröffentlicht in: Aktuell, Allgemein, Oman | 0

Kurz nach 8 Uhr morgens läuft die Rappelkiste warm.

Heute geht es über den Strand bis nach Khalouf, diese Piste ist nur bei Ebbe befahrbar. Das Wasser hat sich schon weit zurückgezogen

Tiefstand des Wassers ist in einer Stunde.

Einmal um die Ecke, dort ist der Einstieg.

Der Sand ist pudrig und tief. Beim Abgehen sinken wir bis über die Knöchel ein. Hinter den Dünen ist er nass, Spuren verraten, daß der Boden auch hier noch weich ist.

 

Aber weiter vorn am Wasser wird der Untergrund bretthart. Perfekt!

Wir müssen da nur erstmal hinkommen. Also Luft raus, Reifendruck runter auf 2,2bar.

Zeit für einen Rundblick. Ein gestrandeter Drückerfisch, wie Pailletten glänzen die Schuppen. Ein rosa Blumenbouquet auf Kork. Und ein Stückchen Schildpatt.

So, die Reifen sind platt.

Als wär´s nix segelt die Rappelkiste über den weichen Sand bis nach vorn auf den Meeresboden. Das Reifenprofil hinterlässt gestochen scharfe Abdrücke im Sand, der Boden ist fest.

 

Juhuhh! Es kann losgehen!

Kamera platzieren

Jawohl, schwebt.

Start! Wir fliegen über den Strand….

Klasse!

 

 

Auf halber Strecke sammeln wir die Kamera ein, den Rest der Fahrt möchten wir einfach nur genießen

Die Möwen beeindruckt das alles herzlich wenig, uns umso mehr, wir sind begeistert! Das macht Spaß!

Viel zu schnell ist die Fahrt vorbei.  5,5 Kilometer Fahrvergnügen!

 

Die ersten Häuser von Khalouf tauchen auf. Der Reifendruck muss wieder hoch.

Abdullah kommt vorbei, er ist der Schulbusfahrer und sehr interessiert daran, was wir so machen. Sehr nett!

Da sitzen wir in der Hitze und füllen die Reifen

Auf den ersten Blick wirkt Khalouf wie ein Dorf, aber es ist weit größer als gedacht.

Wir suchen die Piste nach Filim. Am Fischmarkt biegen wir ab, weiter am Strand entlang.

Khalouf wird zum Touristenzentrum ausgebaut. Große Hotels entstehen etwas außerhalb. Kein Wunder bei den fantastischen Stränden. Leider bauen sie auch die Pistenstrecke nach Filim zu. Eine große Mauer versperrt den Weg. Wir versuchen es querfeldein, aber landen in einer Sackgasse auf einem Plateau. Schade, das wird nix.

Also erstmal Landstrasse.

18 Kilometer, dann zweigt ein Weg ab, der theoretisch zur Filim Piste führen müsste. Also probieren wir das. Hinein in die ebene Sandlandschaft.

Rechts oder links? Tendenziell rechts, zum Meer hin.

Der Untergrund wird feucht und salzig. Am Rand sammelt sich Müll, als ob er von Wellen dort abgelegt worden ist. Anscheinend kommt das Wasser bis hierher. Schätzungsweise 4 Kilometer ist die Küste im Moment entfernt.

Der Boden wie feuchter Lehm, er schillert in verschiedenen Farben: grün, rostrot, grau, ocker. Wir schlängeln uns um Felsbrocken herum, Filim ist nicht mehr weit.

Weiße Salzpfannen, in der Nähe hat es ein Kamel zerlegt.

Nach 20 Kilometern treffen wir auf Asphalt – rechts geht es nach Filim. Es war nicht exakt die Piste, die wir finden wollten, aber egal. Sehr schöne Fahrt!

Die Wasserstelle auf der Landspitze ist im Moment keine Wasser- sondern eine Baustelle.

Ein kurzes Stück müssen wir über die Teerstrasse, dann schwenken wir auf die nächste Piste. Es ist erst Mittag und in unserem Kopf hat sich eine Idee festgesetzt: wir fahren noch bis nach Hikman!

Für die Strandstrecke ist es zu spät, die Flut kommt schon wieder rein. Aber mit etwas Glück können wir querdurch auf die Hikmanpiste treffen. Vorbei an dickflüssigen Salzseen gleiten wir über den festen Sand, das Wellblech ist frisch gebügelt von einem Bagger. Dankeschön!

Es wird matschig. In einer Bucht stehen um einen Hafen kleine Schilfhüttchen. Das einzige feste Haus ist die Moschee. Wir probieren den Weg noch etwas weiter, müssen aber aufgeben. Die Flut macht die Piste bereits unpassierbar, wir drehen um.

Wir werden einen großen Bogen fahren um weiter landeinwärts auf die Hikmanpiste zu treffen.

Und das funktioniert! 5 Kilometer später treffen wir in der Salzwüste auf die altbekannte Route.

Aber Vorsicht! Auf dem Salz steht Wasser, der Boden ist nass. Die Flut schiebt sich schon sehr nah an die Piste heran. Hoffentlich hält der Untergrund!

Ja, aufatmen! Wir sind auf festem Sand. Alles gut. Hikman – wir kommen! Wie wir uns freuen wieder hier zu sein!

Am Strand ein kleiner Wermutstropfen:

das Wasser kommt im Moment sehr hoch. Unser alter Platz beim blauen Boot wird, wie es aussieht, bei Flut bis zum Dünensaum überspült.

Kein Internet um nachzulesen, wie hoch das Wasser heute Nacht kommt. Sicherheitshalber müssen wir weiter nach oben. Es bleibt nur ein Platz bei der Zufahrt, alles andere ist zu schräg.

Das ist jetzt auch nicht sooooo schlecht, aber mülliger als unser voriger Platz. Martin sammelt im Umkreis vier große Säcke voll.

Eine Miniechse beobachtet uns. „Hallo! Wie geht´s?“ Flitsch! Weg. Will nicht reden.

Je nach Lichteinfall leuchtet das Meer helltürkis oder smaragdgrün

Abgesehen vom Müll ein wirklich paradiesischer Strand. Schön, wieder hier zu sein.

Lust auf ein Bier?

Beim letzten Großeinkauf sind ein paar Dosen Bavaria Pils im Einkaufswagen gelandet. 0,0% versteht sich.

Das zischt doch!

Bei Krabbes gibt es heute Abend Kalk. Heruntergekratzt von einem Tintenfischskelett. Der neugierige Nachbar ist ganz klar nicht eingeladen und bekommt eins auf die Scheren!

Der hier glotzt uns einfach nur an

Wieder richtig was los hier!

 

Jupiter und Venus stehen noch untereinander, aber schon weiter weg vom Mond.

Bis morgen!

 

 

Dicker Nebel um uns rum.

Die Sonne klärt alles schnell auf. So hoch wie befürchtet kam die Flut nicht. Der Strand ist voller Algenbatzen. Und mit den Algen kommen Fliegen.

Ali stoppt seinen Wagen bei uns. „Hello? Where are you from?“ Wir unterhalten uns sehr nett. Dann kramt er Tücher aus seinem Auto, er will uns Omani Turbane falten. Vorher wäscht er sich noch schnell die Haare.

Sehr kleidsam!

Bevor er zu seinem Freund vom Hikman Beach House weiterfährt schenkt er uns die Tücher. Oh! Vielen Dank!

Ob wir etwas vom Supermarkt brauchen? Er fährt gleich nach Hiji und kann uns was mitbringen. Nicht nötig, wir werden selber gleich nach Hiji aufbrechen, nochmal vielen Dank! Sehr, sehr nett!

Abfahrt. Bar al Hikman – immer wieder schön. Wir kommen wieder!

Anderthalb Stunden rumpeln wir über die Piste zur Landstrasse.

Von dort zwischen Sanddünen geradeaus nach Norden.

Mittagspause! Wir zuckeln zum Strand um ein Pausenplätzchen zu finden. Zuerst fahren wir uns fest. Okay, seufz….Luft ablassen und rückwärts wieder raus bis zum kleinen Fischerhafen.

Die Fischer winken uns zu und eilen herbei. Wild gestikulieren sie, zeigen auf ihr Auto und auf die Rappelkiste.

Martin steigt aus um rauszufinden, was sie möchten.

Aha, ihr Fischerboot ist dermaßen voll mit Sardinen, daß der Toyota es nicht an Land ziehen kann.

Eine Mission für die Rappelkiste!

Ein dickes Tau angehängt, dann zieht sie den Toyota der das Boot zieht. Klappt ohne Probleme.

Große Freude bei den Fischern!

Das Boot ist randvoll. Wo haben denn die Fischer gesessen?

Der Chef sammelt Degenfische aus dem Boot. „For you, thank you!“ Er will uns noch mehr schenken, wir wehren ab, mehr als drei können wir unmöglich essen! Dankeschön!

 

Dann gibt er Martin noch Tips für schöne Strandplätze. Die werden für „irgendwannmal“ notiert.

 

Beim Boot beginnt die Verladung, aus einem Lkw wird Eis auf die Fische geschüttet. Auch wir bekommen noch eine Tüte Eis.

Die Möwen machen sich Hoffnung auf fette Beute, da fällt bestimmt was ab.

 

Luft rauf dauert eine Stunde, zwischendurch was essen, dann sausen wir los. Noch ein bißchen metern. 50 Kilometer Landstrasse bis zum nächsten Abzweig.

Dann nochmal 10 Kilometer bis zum Strand. Schluss für heute.

 

Martin putzt die Fische, scharf beobachtet von hungrigen Möwen.

Premiere für unseren Grill. Dazu Brokkoli und Gurkensalat. Köstlich!

Eigentlich ist es total schön hier. Nur eben wieder sehr müllig. Das gehört im Oman leider dazu….

Morgen eilen wir weiter nach Norden. Nur noch 14 Tage bis unser Visum abläuft. Die Zeit rennt uns davon….

Liebe Grüße, bis morgen!

Julia & Martin

Drink positive!

Auf Instagram: Rappelkisteberlin

 

 

 

 

 

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert