Die Rappelkiste donnert durch die dunkle Nacht.
Vor den Kafeníons und Tavernen sitzen noch viele Menschen und genießen die lauen Temperaturen um die 24°C.
Ein Kleinwagen im Schneckentempo vor uns bremst uns aus. In weiten Schlangenlinien kurvt er über die leere Landstrasse. Darin ein sehr älterer Herr, der kaum übers Lenkrad schauen kann. Kommt wohl von einer lustigen Feier mit viel Tsipouro. Gar nicht so einfach, den passenden Moment zum Überholen zu finden.
Gute Fahrt, komm gut nach Hause, palió filaráki!
Um 22Uhr30 rollt die Rappelkiste in Kakóvatos auf den Parkplatz am Meer. Angekommen. Feierabend. Einfach glücklich.
200 Meter entfernt wohnen in einem schönen Ferienhaus unsere Freunde aus Berlin. Wir schicken ihnen unseren Standort und verabreden uns für den Markt in Zacharo am nächsten Tag.
Christl und Hugo holen uns mit ihrem PKW ab. „Um 10:30 Uhr kommt der Bus!“ hieß es, pünktlich stehen wir bereit.
Was für eine Freude, die beiden wiederzusehen! Es fühlt sich so normal an, das wir uns hier treffen.
Der Markt in Zacharo ist, wie immer, bunt, mit sehr gutem Gemüse, korrekten Preisen, freundlichen Verkäufern und schrecklichen Klamottenständen.
Im AB Supermarkt nachher ein kurzer Schreck: ein Kilo Feta kostet nicht mehr ab 9,-€ sondern ab 12,-€. Da hat sich ganz schön was verändert…
Mit den voll gepackten Taschen fährt Hugo uns nach Hause, anschließend wandern wir zu unserem Lieblingsrestaurant und gönnen uns ein Begrüßungsessen.
Hier ist alles beim alten. Prima!
Über den Strand schlendern wir zurück. Es ist viel zu warm für andere Aktivitäten als eine ausgedehnte Mittagspause.
Erst um 17 Uhr kommt wieder Leben in die Bude. Ein Bad im Meer, rumliegen in der Sonne, anschließend warten auf den Sonnenuntergang.
Später auf der Rappelkistentreppe, über uns leuchten Milliarden von Sternen. Ein kleines Rudel aus drei wilden Hunden begrüßt uns freundlich, sehr schöne, große Hunde. Wir stellen einen Eimer Wasser hin und sie schlappen begeistert. Ganz schön viel Durst, die drei.
Grillen zirpen, die Blätter der Maulbeerbäume rascheln leise im warmen Lüftchen. Es ist so friedlich und schön
Knapp 1400 Kilometer weiter südöstlich tobt in Gaza ein Krieg.
Israel schließt seine Grenzen.
Und wir überdenken unsere Reisepläne in den Nahen Osten.
Zunächst werden wir hier in Griechenland die weitere Entwicklung abwarten.
Martin lädt unser Zweitgefährt aus, die Honda Dax. Jetzt können wir wieder in der Gegend herumsausen.
Abends besuchen wir unsere Freunde in ihrem schönen Häusl. Sie teilen ihre letzten Weinvorräte mit uns und erzählen von ihrer Reise hierher: vom altertümlichen Orid am See und ihrer Fahrt durch einen nebligen, düsteren Finsterwald – „wie im Schauermärchen!“
Durch die warme Nacht spazieren wir zurück. Da steht sie, die Rappelkiste im Spotlight, unser Zuhause.
Wir hören Donner und sehen Wetterleuchten. Im Süden geht ein Gewitter nieder. Hier nicht, hier bleibt es warm und trocken.
Noch ein Nightcap, eine Nachtmütze, vorm schlafengehen, Yamas!
Die abziehenden Gewitterwolken schenken uns einen rosa Morgenschimmer
Sportlich, sportlich! So beginnen wir den Tag.
Anschließend Entspannung am Strand, bräunen und schwimmen gehen. Abends sitzen wir zusammen, plaudern, heben die mit Kókkino Krassí gefüllten Gläser und freuen uns über dieses friedliche, glückliche Leben.
Alles bereit für die abendliche Lieblingsserie, jeden Abend eine neue Folge
Herrliches Licht!
Es soll jetzt – ganz neu – tatsächlich Visa für ganz Irak geben. Vielleicht nehmen wir diese Route, um doch noch nach Saudi Arabien zu fahren? Oder ganz was anderes: im Januar nach Tunesien? Wir überlegen noch….
Canna Cleopatra, indisches Blumenrohr, leuchtet am Wegrand.
Hugo feiert Geburtstag und lädt uns ein ins Restaurant. Der Tisch biegt sich unter den bestellten Köstlichkeiten!
Yamas Hugo! Alles Liebe zum Geburtstag!
Futtern, feiern und genießen!
Oh, hoppla! Jetzt können wir nur noch ein Bild von leergegessenen Tellern präsentieren…
Eine superlaute Grille raubt uns den Schlaf. Wie kann man denn so klein sein und trotzdem sooo laut zirpen?!
Ein Daxausflug nach Elea. Um die 80 Wohnmobile parken am Pinienstrand, das sind ganz schön viele. Überwiegend junge Familien aus Deutschland. Einige haben sich „ihr“ Terrain mit Gartenzäunen abgesteckt. Was ist denn hier los?! Fehlt nur noch der Zwerg. Das gefällt uns garnicht….
Maria vom Kafeníon begrüßt uns freudig, wir kennen uns inzwischen seit Jahren. Ein alter Mann schenkt uns frisch geerntete Walnüsse. Weich und saftig, leicht bitter.
Am Wegrand wachsen wunderschöne Pilze. Sind die ungiftig? Wir haben leider überhaupt keine Ahnung von Pilzen….
Rappel im Abendlicht
Zu viert düsen wir nach Kopanaki zum Sonntagsmarkt. Tja, Überraschung! Heute kein Markt. Vielleicht Dienstag…..
Wir besuchen unsere Freundin Rebekka in Kyparissia. Lange nicht gesehen, große Freude auf allen Seiten! In ein paar Tagen reist sie in die Schweiz und lädt uns ein, während ihrer Abwesenheit ihr Haus zu bewohnen. Für Christl und Hugo passt das prima, sie müssen sowieso ihr Ferienhaus verlassen wegen Saisonende. Also abgemacht.
Bei Marathopolis wird ein Haus zum Kauf angeboten. Schon länger spielen wir mit dem Gedanken, uns in Hellas niederzulassen. Die Fotos sind vielversprechend, ein Garten mit 90 Olivenbäumen, der Preis scheint in Ordnung, also schauen wir uns das mal an.
Wow!
Das Grundstück liegt recht schön, in Meeresnähe.
Und ist vollgestellt mit Schrott und Müll. 90 Bäume? Niemals…Ein Schuppen im Garten ist ebenfalls bis zur Decke voll Schrott.
Im Haus umfängt uns feuchte Müffeligkeit. Die Räume sind okay, allerdings waren die Fotos im Weitwinkel aufgenommen, merken wir nun. Etwas geschönt.
Eine steile Treppe führt hinauf in ein wunderschönes Dachgeschoss.
Ähh, aber warum stehen hier überall Eimer und Schüsseln?
3x darf man raten. Überall regnet es rein. Das Dach ist komplett undicht, die Balken morsch.
Ernüchtert schauen wir noch ins Gästehaus. Die angepriesenen zwei Schlafzimmer sind fensterlose Kammern im Keller. Über dem Dach des Gästehauses liegt eine große Plane. Ohje….
Wir haben genug gesehen….Das Ganze ist komplett sanierungsbedürftig. Es gibt obendrein keine funktionierende Heizung. Dafür ist der Kaufpreis dann doch viel zu hoch.
Leider ist dieses Haus keine Ausnahme, sondern nur ein Beispiel von vielen. Das, was wir hier angeboten bekommen und die Preisvorstellungen dazu, sind einfach absurd…. schade.
Sonnentage am Meer. Mit dem Boogieboard stürzt Martin sich in die Wellen.
Martins Crocs sind weg. Wahrscheinlich stibitzt von einem der wilden Hunde. Wir suchen die Umgebung ab, aber sie sind unauffindbar. Doch nicht etwa aufgegessen?!
Wir testen mal ein anderes Strandrestaurant. Moderne, interessante Küche, super!
Pumpelsatt schlendern wir nach Hause. Kaum drinnen, beginnt es zu regnen. Perfektes Timing! Der Regen wird zum Gewittersturm direkt über uns. Es kracht und knistert, der Regen prasselt, alle 30 Sekunden zucken wilde Blitze über den Himmel. Drinnen ist es warm und gemütlich.
Wir ziehen um in Rebekkas Vorgarten. Auf dem Weg kaufen wir eine Auswahl leckerer Törtchen für den Nachmittagskaffee und frischen Fisch für den Grill. Heute ist ein besonderer Tag:
mein Geburtstag!
Letztes Jahr gab es eine große Party mit vielen Freunden, dieses Jahr ist mir eher nach etwas ruhigerem zumute.
Rappelkiste wirkt riesig im Vorgarten
Die Törtchen sind exzellent, serviert mit einem kühlen Crémant. Das prickelt auf der Zunge.
Später stehen wir gemeinsam in der Küche und bereiten das Geburtstagsessen vor.
Hugo ist der Grillmaster.
Zum Fisch gibt es Salate und Knoblauchbrot, dazu erstklassigen Viognier ( Danke Rebekka! )
Liebste Freunde an meiner Seite und vor allem: meinen über alles geliebten Mann. Ein sehr schöner Geburtstag.
Ich bin glücklich
Liebe Grüße, bis bald!
Julia & Martin
Drink positive!
Auf Instagram: Rappelkisteberlin
Schreibe einen Kommentar