Der Juni beginnt sehr entspannt mit einem Wochenende.
Die Nachmittagssonne zaubert Schattenbilder ins Bierglas
Draußen verdunstet unser Bier zu schnell, wir verziehen uns nach drinnen zum Billard.
Naja, es geht auch mal ein Schuß daneben.
Wilde Diskussionen entbrennen im gegnerischen Team: DA muss die Kugel rein! Nein, DA! Und wie? Über Bande? Oder nicht? Martin diskutiert nicht lang, schießt und versenkt die Kugel im Loch.
Unsere halben Kugeln liegen wirklich ungünstig, aber trotzdem räumen wir ab!
Zum Schluß kommt die schwarze 8. Treffer! Versenkt! Gewonnen! Hoch die Tassen!
Wow, heftige Siegesfeier! Genug, jetzt nur noch nach Hause
Montag, frisch an die Arbeit!
Die alternative Werkbank ist aufgebaut, Martin schraubt stabilere Halterungen für die Außenküche an.
Und hier kommt die Ex-L- Kiste, frisch umgebaut
Anpassen – die Kiste sitzt perfekt über dem Holm
Abgehakt!
Nächstes Projekt:
In der Schutzhülle des Ersatzreifens auf dem Fahrerhausdach sammelt sich immer viel Regenwasser. Ein Brett auf dem Reifen wird Abhilfe schaffen. Martin sägt eine wunderbar kreisrunde Siebdruckplatte dafür. Ein Geschenk von einem Kumpel, Dankeschön!
Der nächste Posten ist eine Herausforderung: die alten Batterien, jede für sich 65 Kg schwer, müssen ausgebaut werden. Eventuell müssen wir dafür irgendwelche Hilfskräne oder ähnliches bauen.
Martin geht ans Werk.
Und Zack! ist die erste Batterie draußen! Sauschwer das Ding, aber Martin schafft es aus eigener Kraft, super!
Und Schwupp! ist die zweite draußen! Yeah! Einfach so! Mit Kreuzschmerzen zwar, aber erledigt! Abgehakt!
Die neuen Lithium wiegen im Vergleich kaum etwas, schnell sind sie ins Fach gestellt. Nicht nur leichter, sondern auch kleiner.
Aber dann kommt die Ernüchterung: unsere ältere Stromanlage lässt sich nicht auf die neuen Batterien einstellen. Na Bravo! Und jetzt? Abwarten, am Montag mit den Fachfirmen telefonieren und hoffen, daß sich dieses Problem lösen lässt und wir nicht alle Geräte neu kaufen müssen…..
Arbeitswoche vorbei.
Prost!
Es klappt! Die Fachfirma gibt uns den entscheidenden Tip, wie wir unsere Stromanlage einstellen müssen. Alle Geräte harmonieren jetzt, so soll es sein.
Nun wird es Zeit, sich um die Verschiffung von Rappelkiste nach Uruguay zu kümmern. Drei Agenturen kommen zur Auswahl. Alle beantworten unsere Fragen geduldig und ausführlich. Preislich sind sie alle drei ungefähr gleich. Am Ende entscheiden wir uns für:
Vorgemerkt für Mitte September, der genaue Fahrplan kommt erst Ende Juli. Aufregend!
Nebenbei versuche ich, meinen in den Umzugskisten verlorenen Führerschein zu ersetzen. Termine gibt es offiziell in den Berliner Bürgerämtern nicht. Aber ohne Termin sitzt man mit hunderten verzweifelten Menschen stunden- was sage ich – tagelang im Warteraum. Ich muss versuchen, einen Termin zu bekommen. Früh morgens spreche ich bei einem kleineren Bürgeramt in der Nähe vor und bekomme einen Termin für eine Woche später! Mein Glück ist unfassbar! Ich habe einen Termin! In einer Woche!! Unglaublich!!
Das wird nachmittags mit einem Bierchen in der Sonne gefeiert.
Mitte Juni. Europawahl. Im Wahllokal verschwinden unsere ausgefüllten Wahlzettel in einer großen Mülltonne. Hat das etwas zu bedeuten? Der Wahlausgang ist jedenfalls ein Desaster.
Zuhause rattert die Nähmaschine. Das Chaos im Steyr ist unbeschreiblich, aber das ändern wir jetzt:
alle renovierten, geölten Teile sind durchgetrocknet und können eingebaut werden. Zuerst das Podest- Fußbodenbrett
Schön, wie das Öl die Maserung hervorgeholt hat.
Als nächstes wird die tiefer gesetzte Gewürzgläser Schublade eingesetzt. Ganz schön eng für den Akkuschrauber. Etwas knifflig, aber schließlich klappt´s.
Unsere neue Küchenarbeitsplatte. Waschbecken wieder einbauen und das Ablagebrett düber…
Das sieht toll aus!
Viel geschafft. Hoch die Tassen!
Mein Termin beim Bürgeramt läuft prima, in einer Viertelstunde ist der Antrag gestellt und ich kann meinen Führerschein in einer Woche abholen. Ich kann es noch nicht ganz glauben….
Nebenbei lösen wir unsere Wohnung in Berlin auf. Unsere Umzugshelfer sind gebucht. Am 26.06. werden unsere Möbel aus der Wohnung in unser Lager umziehen. Die kommenden Tage widmen wir nur noch dem Umzug. Die letzten Kartons werden gepackt, aus unserem Holzlager baut Martin einen zweiten Boden im Lagerraum. Die Sachen sollen nicht auf dem Kellerboden stehen.
Die Fußball EM hat begonnen. Im Regen stehen die Leute draußen vor dem Späti und schauen das Spiel Türkei : Georgien. Der Bildschirm ist groß genug, das wir vom Fenster aus mitschauen können.
3:1 für die Türkei – Hupkonzert auf den Strassen.
Heute demontieren wir den Kachelofen. So sah das immer im Winter aus:
Jetzt geht´s ans Eingemachte:
Noch einen Tag bis zum Umzug. Großkampftag. Martin räumt im Keller, es wird noch sortiert, weggeworfen, eingepackt, gestapelt. Überall Möbel und Kartons, das Chaos in der Wohnung wird größer und größer. Das nimmt kein Ende hier.
Am Abend lichtet sich das Durcheinander. Die kleine Werkstatt ist versandfertig, die anderen Zimmer auch. Im Schlafzimmer bleibt nur die Matratze, die Küche bleibt halb abgerissen stehen, zerlegen wir später.
Der große Tag. 32°C und Sonnenschein. Umzug.
Pünktlich kommen die Umzugshelfer. Kann losgehen…
Wohnzimmer
Die kleine Werkstatt
Ganz schön anstrengend. Und traurig.
Martins Zimmer
Julias Zimmer
Eine Schufterei…..
Gegen 15 Uhr ist die Wohnung leergeräumt, im Hausflur stapelt sich der Kellerumzug. Inzwischen sind wir beide leicht besorgt, ob unser Lagerraum groß genug ist……
Die Helfer schütteln den Kopf, als sie unser Lager sehen. „Das passt nicht rein…“
Aber Martin bleibt optimistisch: „Das passt!“ Er übernimmt die Logistik.
19 Uhr 30. Alle sind kaputt und erschöpft. Das Lager ist voll. Alles hat reingepasst, wir haben sogar noch Platz für mehr.
Alle sind glücklich und froh. Alles gut gelaufen. Vielen Dank an euch fleißigen Helfer! War ein harter Tag.
Abends sitzen wir mit Fertigpizza und Wein auf Campingstühlen im leeren Wohnzimmer am Fenster. Im Späti gegenüber ist die Fußballübertragung ausgefallen, gucken wir eben auf dem kleinen Bildschirm. Mega Akustik im leeren Zimmer, es hallt von den Wänden.
Müde, aber echt froh, das wir den Umzug hinter uns haben.
Morgens holt Martin die Rappelkiste. Unser Zuhause ab jetzt.
Wir richten uns wieder in der Rappelkiste ein. Etwas langsam heute, der Umzug steckt uns gut in den Knochen.
Später Gewitter und Regen, hatten wir ein Glück mit unserem Umzugstag!
Sommerabend vor dem Fenster
Endspurt. Die Küche wird zerlegt.
Uff….alles noch runterschleppen in den Anhänger und zum Müll fahren, nochmal den Hänger vollladen. Wieder ein ganzer Arbeitstag bei 30°C.
29ter Juni, der vorletzte Tag in unserer Wohnung.
Martin fährt morgens wieder mit dem Hänger zum Müll. Die letzten Dinge werden verpackt, auf den Hänger geladen und ins Lager gebracht. Ja, da passt noch was rein!
Feierabend. Mannoman, sind wir müde….
Fast alles ist aus der Wohnung verschwunden, etwas Chaos noch in der Küche.
Zeit, um den letzten Abend zu genießen. Natürlich mit einem feinperlenden, perfekt gekühlten Champagner. Dem Anlass angemessen.
Dazu passt ganz ausgezeichnet eine Fertigpizza vom Pappteller! Mmmmmmmhhhhhh…..
Noch ein bißchen EM gucken, Deutschland – Dänemark, zu mehr reicht heute unsere Energie nicht mehr. Im Stadion ist zeitweise landunter
Gute Nacht!
30.06., der letzte Tag.
Die Spüle in der kleinen Werkstatt wird noch abgerissen, wieder ein Anhänger voll Müll geladen. Es wird gefegt und gewischt, die letzten Taschen gepackt. Dann ist wirklich alles leer.
Hand in Hand gehen wir noch einmal durch alle Räume und sagen „Tschüß“. Auf den Tag genau 25 Jahre haben wir hier gewohnt.
War eine sehr schöne Zeit in unserer wunderschönen Wohnung. Es tut ziemlich weh.
Norbert macht noch Fotos von draußen, von unserem kleinen Kreuzberger Haus
Dann ist es soweit. Ein letztes Mal ziehe ich die Tür zu. Auf Nimmerwiedersehen, geliebte Wohnung…..
Verdammt, tut das weh….Schnell unter Leute, damit ich nicht weine….
Prost!Auf uns!
Ein neuer Lebensabschnitt beginnt!
Liebe Grüße, bis bald!
Julia & Martin
Drink positive!
Auf Instagram: Rappelkisteberlin
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