Im Juli: Arbeiten in der Sommerhitze und ein Ausflug in die Pfalz

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Die Rappelkiste ist wieder unsere Wohnung. Wir dürfen den ganzen Monat Juli bei Andi vor der Werkstatt parken und bauen. Alle Anwohner und Handwerker begrüßen uns freundlich, sie kennen die Rappelkiste noch von der Bauphase 2019. Der Umbau: Teil 1

Vier Parkplätze belegt Rappel – sie ist halt etwas größer….und niemanden stört´s! Danke sehr!

Die erste Woche im Juli verbringen wir immer noch mit der Wohnungsauflösung. Letzte Aufräumarbeiten, im Keller liegen zum Beispiel noch Autoteile, die ins Lager gebracht werden. Täglich pendeln wir zwischen alter Adresse, Lagerraum und Wertstoffhof hin und her.

Die Müllabfuhr hat ausgerechnet in dieser Woche die Tonne nicht geleert, wir bringen einen Anhänger Müll zum Wertstoffhof.

 

Zweite Juliwoche:

Es geht weiter mit renovieren – optimieren!

So beginnt jeder Tag:
Erstes Frühstück mit frischen Croissants, die Andi jeden Morgen mitbringt

Martin kümmert sich zuerst mal um seine schöne Honda 350 Four. Die Expertenrunde begutachtet die Maschine und gibt jede Menge „Ratschläge“ – nicht alle muss man Ernst nehmen….

Später werden ein paar Kleinigkeiten abgehakt:

rauf auf´s Dach. Das Anti-Regenpfützenbrett wird unter die Abdeckung vom Reserverad auf dem Fahrerhaus geschoben. Ein Antifliegenvorhang kommt an die Sheltereingangstür. Wäsche wird gewaschen. Martin richtet uns einen Arbeitsplatz in der Werkstatt ein.

Das abendliche Feierabendgetränk genießen wir vor dem Tor.

Das ist unser Feierabendblick. Sieht nach Regen aus….Die übergroße gelbe Wetterfahne dreht sich in die Windrichtung.

Und da ist der Regen auch schon….Schluss für heute. Von der Werkstatt nach Hause haben wir es nicht weit…..Martin schließt die Tore.

 

Die Temperaturen bleiben bei hochsommerlichen 30°C und mehr.

Eine neue Kederschiene wird auf beiden Seiten montiert. Hier können wir zukünftig unseren Windschutz einfädeln. Vielleicht ganz nützlich in Patagonien.

Da ist doch noch ein kleines Kistchen übrig geblieben….das passt noch unter den Shelter, Martin baut es um

Feierabend heute mit Hausmusik

Auch nachts bleibt es sehr warm. Im Shelter laufen die kleinen Ventilatoren, so lässt sich´s gut schlafen.

Ach, am See wär´s jetzt schön….Statt an den See zu fahren setzen wir uns in einen überhitzten Zug – Klimaanlage defekt – und düsen nach Karlsruhe. Endlich mal wieder Inken und Max besuchen.

Ein Wanderausflug in die Pfälzer Weinberge. Alle vier quetschen sich in den Fiat 500 e und sausen los. Wow! Das geht ab, das Miniauto!

Von Deidesheim wandern wir nach Forst. Wunderschöne Ausblicke auf die Rheinebene

Die Weinlage nennt sich „Forster Ungeheuer“

Überall reifen die Früchte

Wie es summt und brummt und wie flauschig manche Insekten aussehen

Nach mehr als zwei Stunden wandern sinken wir ermattet beim Weingut Spindler in die Liegestühle. Eine exzellente Auswahl an Weinen erfrischt uns bald, dazu ein paar Häppchen….und Pommes frites deluxe – mit getrüffelter Mayonaise – man gönnt sich ja sonst nix – super!

Der Sauvignon fumé gefällt allen besonders, komm, wir bestellen noch eine Flasche…..

Zwei Kilometer wandern wir zurück nach Deidesheim, die kurze Route. Noch ein paar Flaschen Wein eingekauft und ab nach Hause.

 

Am nächsten Tag wandern wir hinauf zur Madenburg. Kein allzu weiter Weg, dafür stetig bergauf. Es lohnt sich. Die Burg ist wunderschön und der Fernblick phänomenal!

Und schon ist das Wochenende wieder vorbei, schön war´s!! Nur zu kurz….

Wir nehmen den nächsten überhitzten Zug zurück nach Berlin.

 

Abends sitzen wir wieder vor der Werkstatt. Schwalben sirren durch die Luft. Die Backsteingebäude ringsum speichern die Sommerhitze.

 

Zurück an die Arbeit. Das Schloss einer Staufachklappe klemmt. Wir wissen, wie es trotzdem aufgeht, aber für den Zoll in Hamburg müssen wir alles „idiotensicher“ machen. Das neu gekaufte Schloss, angeblich dasselbe Modell, passt nicht, Martin muss alles erst wieder passend machen. Unser Schloss am Sheltereingang dreht durch….Martin tauscht das auch aus.

Die kleinste aller Kisten ist fertig und wird montiert. Ich baue die Nähmaschine im Shelter auf und arbeite einen Berg von Kleinigkeiten und Flickarbeiten ab.

Die bestellte Lkw-Plane ist gekommen. Abends schneiden wir noch 4 Bahnen zu. Das wird unser neuer Faltenbalg. Selbstgemacht diesmal.

Da sind schon die ersten Falten, frisch geföhnt

Die Startbatterien geben auf. Altersschwäche. Besser jetzt als in Südamerika. Womöglich beim Verlassen des Schiffes! Nicht auszudenken!

Martin besorgt neue und baut sie ein.

Anschließend bereitet er das Blech vor, das den Schaden über dem Fenster ausbessern wird.

Die Faltenbalgfalten liegen perfekt, jetzt wird genäht.

Ganz schön sperrig das rote Biest….

Ab Bahn Nummer drei wird es richtig happig. Der Kampf mit dem roten Drachen …..

Ab Bahn Nummer vier hilft Martin mit, es ist einfach zu schwer für mich alleine zu manövrieren

Fertig! Und jetzt: diesen Riesenbausch wieder falten! Ohjemineh…..

Hah! Der rote Drachen ist gezähmt! Alles ordentlich im rechten Winkel und in sauberen Falten

Nebenbei kümmert sich Martin um neue Treppenstufen. Die alten sind schon wieder durchgerostet. Die neuen baut Martin diesmal aus Siebdruckplatte. Sieht klasse aus!

Tagsüber sind viele Touristen und Besucher auf dem Gelände unterwegs. Viele bewundern den Steyr und fragen nach. Was mir auffällt:

Wenn sie mich fragen, heißt es immer: „Ist das eurer?“

Wenn sie Martin fragen, heißt es immer: „Ist das deiner?“

Sicher nicht böse gemeint, aber trotzdem bemerkenswert…..

Den Abendbrottisch decken wir wieder vor dem Werkstatttor. Die Security-Leute kommen zur Nachtschicht und halten wie jeden Abend ein kurzes Pläuschchen mit uns

 

Der Juli geht schon langsam zuende. Rappelkiste hat sich lange nicht vom Fleck bewegt, man sieht´s…

Hugo kommt und hilft Martin, die neuen Solarpaneele anzubringen und anzuschließen. Es werden wieder 33°C erwartet, deshalb klettern beide lieber sehr früh morgens aufs Dach.

Ich misstraue den Faltenbalgnähten und klebe alle nochmal nach, zur Verstärkung

Abends öffnen wir eine Flasche Crémant von der Mosel, bernsteinfarben und leicht perlend, exzellent. Christl und Hugo leisten uns Gesellschaft. Wir süffeln, plaudern und lachen, ein paar Regentropfen rieseln herab, uns stört´s nicht….Der Kran dreht sich in den Wind, zweimal Donner und einmal Blitz: das war das angekündigte Gewitter für heute.

Die Abendsonne lässt die Rappelkiste leuchten. Einfach schön, daß wir hier sein dürfen….

Es wird ernst. Heute Fahrerhaus kippen und den Faltenbalg anpassen. Hoffentlich sitzt alles….

Ein bißchen rätseln, wie es genau angebracht werden soll, aber dann haben wir´s. Der Balg passt! Fehlt nur noch die Klemmleiste. Darum kümmern wir uns nächste Woche. Der Faltenbalg kommt erstmal wieder raus.

Bevor wir das Fahrerhaus zurückkippen wird der Motor von Rappel noch ausgiebig bewundert……Zeit für Fachgespräche.

Einfach zu heiß draußen, für heute soll es gut sein. Lieber sitzen wir alle zusammen im Schatten und zischen ein kühles Bierchen.

Der Juli ist vorbei, mal wieder ein Monat –> wusch….vorbeigeflogen…

Viel geschafft, die Arbeitsliste wird jetzt doch langsam kürzer. Noch fünf Wochen, bis wir Rappelkiste im Hafen von Hamburg abgeben. Das sollte zu schaffen sein.

Liebe Grüße, bis bald!

Julia & Martin

Drink positive!

Auf Instagram: Rappelkisteberlin

 

 

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