Schön war´s im grünen Gaiman, wir sind wieder unterwegs auf der Ruta 1.
Die Strecke ist nicht sehr anspruchsvoll, 70 Kilometer lang sieht es so aus:
Dann biegen wir ab zur Isla Escondida. Steil kippt die Piste vor uns hinab zum Meer.
Nur noch wenige Kilometer, wir rollen an den steinigen Strand.
Und sind sprachlos….
Vor uns liegen unzählige See-Elefanten. Im Tiefschlaf. Direkt vor unseren Füßen!
Die größten Robben der Welt.
Sie lassen sich durch uns nicht aus der Ruhe bringen. Völlig entspannt nehmen sie uns wahr.
So nah sind wir frei lebenden Tieren noch nie gewesen. Ohne Zäune. Wir können unser Glück kaum fassen….
Wir möchten am liebsten laut DANKE! schreien für diesen Moment.
Aber Psssst, die schlafen ja. Vorsichtig und leise schleichen wir herum.
Manche blinzeln kurz zu uns rüber bevor sie weiterschnarchen……
Diese „Kleine“ robbt an Land, schnuppert erstmal in unsere Richtung….
sieht keinen Anlass zur Sorge…
Die Nase ist schon eine merkwürdige Laune der Natur. Je länger der Rüssel, desto älter das Männchen.
Wir wandern den Strand entlang, es gibt noch viel mehr zu sehen:
Feuerland-Austernfischer
Guanokormorane
Skuas, die großen Raubmöwen und Weißbürzelstrandläufer – der Name ist so gut!
Die Muschel sieht aus wie ein Totenschädel
und dieser Strandbewohner ist fast unsichtbar, wenn er sich nicht bewegt. Perfekte Tarnung
Die Luft duftet intensiv nach Tang und Salz, mit einem Hauch von Fäulnis
Hinter Felsen hat sich eine Lagune gebildet, ein stiller See.
Liegen da große Steine im Wasser?
Nein, noch mehr See-Elefanten. Manchmal prusten und grunzen sie kurz vor sich hin.
Langsam wandern wir zurück zum Strand
Wohlig suhlen sie sich in den feuchten Algen….
Für einen großen Überblick steige ich die Düne hinauf. Vorsichtig um diese Berberitzenstacheln herum, üble Dinger…
Wir sind nicht ganz alleine in dieser schönen Bucht, sondern haben nette Gesellschaft
Am anderen Ende steht der MAN von Sabine und Flo aus Bayern. Ihr LKW war auf dem Schiff, das nach unserem angekommen ist, der Grande Francia.
Sie haben gerade den Motor abgestellt, als wir um die Ecke kamen, erzählen sie. Seit Paraiso Suizzo sind sie die ersten europäischen Reisenden, die wir treffen.
Spät nachmittags geht es nochmal auf Fotosafari zur Lagune
In diesem Wasserbecken wird Aquagymnastik praktiziert
Der kleine Fratz hier schaut aus großen Augen herüber, winkt und lächelt…einmal kurz kratzen und weiterratzen…
Unfassbar schön…
In der Abenddämmerung kommt Leben in die Bude. Die ersten Robben machen sich auf den Weg ins Meer zur Jagd. Ein, zwei Meter robben, lange Pause. Wieder ein, zwei Meter robben, das scheint sehr anstrengend zu sein.
Eine Stunde später sind sie fast alle weg. Nur die beiden 5-Meter-Riesenbullen schnarchen weiter….
Begeistert und tief ergriffen sitzen wir auf der Treppe. Ist das nicht unfassbar schön hier?
Dieses unverhoffte Erlebnis ist etwas ganz Besonderes.
Ob sie morgen wieder kommen?
Ja! Alle wieder da! Gegröle am Strand, eine Kabbelei ist im Gange
Heute sind einige Elefanten zu Raufereien aufgelegt
Der Chef schwimmt Patrouille. Die Nase gerümpft, nicht gerade praktisch das Ding…
Er checkt die Ladies….
Seine Charmeoffensive ist rabiat. Das Weibchen versucht, zu entkommen, aber der Kerl ist schnell….
Bis zu 3,5 Tonnen wiegt so ein Riesenbulle. Viele Weibchen werden bei Paarungsversuchen zu Tode gequetscht.
Mit festem Griff gepackt drückt er sie unter Wasser. Sie wehrt sich nach Kräften
und entkommt…ja, da gucksdu….
Fellwechselzeit. Einige sehen ziemlich zerrupft aus.
Dieser Dickusch kuschelt sich in die Algen, ein schickes Mützchen auf…..
Für uns hat er noch ein kurzes „Pffff…“ übrig, dann schläft er ein.
Gute Nacht…
Wir lassen euch mal ein bißchen in Ruhe…..
Nachmittags versucht Martin, die festgebackene Staubremse zu lösen, ohne sie vorher ausbauen zu müssen.
Geht leider nicht.
Am frühen Abend sehen wir nochmal nach den Elefanten.
Absolut! Ein bißchen kratzen, gähnen und wieder einschlafen…
Der Begriff „Flossen“ trifft es nicht im Geringsten: es sind feingliedrige Hände in seidigen Handschuhen. Mit scharfen Krallen.
Hin und wieder ein lautes „Prust!“ Sonst ist alles still….
Dieses Lächeln sieht aus, als träumt sie was schönes…
Vielleicht davon, zu fliegen…
Kurzer Motivwechsel….
Stundenlang können wir zusehen.
Auch ohne Kamera
Heute gehen auch die beiden Dicken auf die Jagd. Beeindruckend, wie schnell und elegant sich 3,5 Tonnen ins Wasser bewegen
Gute Jagd! Bis morgen, hoffentlich….
6 Uhr morgens, noch ist keiner da….
Keine zwei Stunden später sind sie alle zurück und ratzen wieder vor sich hin.
Wir ziehen heute weiter. Zutiefst bewegt und sehr dankbar für dieses einmalige Erlebnis.
Alles Gute euch See-Elefanten. Ihr habt uns tief berührt. Wir wünschen euch von Herzen noch ein schönes Leben!
Danke für diese Begegnung
Liebe Grüße, bis bald!
Julia & Martin
Drink positive!
Auf Instagram: Rappelkisteberlin
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