Argentinien – Ein Hasenrennen, ein Sandsturm und Papst Franziskus 29.11.2024 – 02.12.2024

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Wir verlassen den Jaramillo Nationalpark nur ungern. Ursprünglich wollten wir in einem großen Bogen auf der R12 durch das Gebiet des NP fahren, bevor wir zur Ruta 3 zurückkehren. Aber der Ranger hat uns abgeraten, die Piste sei zu schlecht. Es reizt uns, das selbst zu überprüfen….aber dann entscheiden wir uns doch dagegen.

Also Adios Madre y Hija. Wir nehmen denselben Weg zurück, den wir gekommen sind.

Drei Kilometer bis zum Gatter. Die Insassen des amerikanischen Womos staunen nicht schlecht, als wir durchs Tor schaukeln. Sie haben auf dem oberen Parkplatz genächtigt. Good morning!

Die Piste ist auch in dieser Fahrtrichtung wieder spektakulär

Da oben sind wir gestern rumgekraxelt, das war superschön…

Der Wind legt die Gräser flach, heute ist es wahrscheinlich sehr unangenehm oben auf dem Wanderweg, wir hatten Glück.

Jeder Meter Fahrt eine Augenweide

Adios Madre y Hija!

 

Guanakos auf Wachposten und das einzige Nandu, das wir zu Gesicht bekommen

zwischen den Vulkankegeln hindurch

Viel zu schnell erreichen wir die Ausfahrt des Nationalparks und scheppern wieder auf die fürchterliche Wellblechpiste

Vor uns sprintet ein Mara. Und denkt gar nicht daran, sich ins Gebüsch zu flüchten.

Dieser Hase will es wissen! Eisern bleibt er vor uns und liefert sich ein tolles Wettrennen mit der Rappelkiste. Sagenhafte 45 km/h !

Dann schlägt er sich doch auf die Seite. Aber nicht ins Gestrüpp. Er bleibt neben uns, das Rennen ist noch nicht vorbei!

Unglaublich, wie lange der Pampashase das Tempo hält. Mit langen Beinen und Riesensprüngen…

Schließlich biegt er ab und lässt uns ziehen. Chapeau Hase! Wir ziehen den Hut!

Immer wieder ein Wunder, was wir in Argentinien mit den Wildtieren erleben.

Ein Guanako saust als nächstes nochmal schnell quer rüber…

Am Ende der Rüttelpiste erwartet uns die Ruta 3. Martin pumpt mehr Luft in die Reifen.

Ein ausgiebiges Frühstück, dann rollen wir auf die Landstrasse.

Einmal TRÖÖT!! für Gaucho Gil. Den haben wir inzwischen richtig liebgewonnen.

Elend tiefe Schlaglöcher drosseln unsere Geschwindigkeit

Salzseen und Fernblick

In San Julian kaufen wir ein – der Anonimos Supermarkt hat eine sehr gute Auswahl an frischem !! Gemüse.

Und suchen dann einen Platz für die Nacht.

Wir starten auf eine Stadtumrundung und halten nach schönen Parkmöglichkeiten Ausschau.

Auf der Westseite erwartet uns eine leicht schmuddelige Lagune. Es müffelt etwas.

Was gibt´s im Süden zu sehen?

Einen Spielplatz mit Starfighter.

Und einen Nachbau der Viktoria. Das einzige Schiff aus Magellans Armada, das die Erdumsegelung geschafft hat. Mit so kleinen Schiffchen sind diese todesmutigen Seeleute ins Ungewisse gesegelt.

Der Kapitän der Viktoria, Luis Mendoza, hat es nicht zurück nach Hause geschafft. Er kam 1520 in San Julian bei einer Meuterei ums Leben. Harte Zeiten.

Einen schönen Parkplatz finden wir nicht. Also raus aus der Stadt.

In Windrichtung gewachsene Bäume

Eine Piste führt am Meer entlang

Völlig unvermutet eine verlasssene Fabrik. Wofür war das hier?

Kurz darauf der erste schöne Strandplatz.

Schon mal ankreuzen, aber da gibt´s bestimmt noch mehr…

Einmal um die Ecke kommt dieser hier, mit außergewöhnlichen Felsen im Ebbewasser

Das sieht toll aus, auch ankreuzen…

Sieht auch von oben schön aus. Es geht hinauf auf ein Plateau mit einem schlichten Leuchtturm

Am Playa Mina stoppen wir und laufen den Weg zum Strand ab. Freunde haben hier Buntkormorane gesehen.

Vielleicht sind welche weit draußen auf den Klippen – mit bloßem Auge, ohne Teleobjektiv, können wir sie nicht erkennen. Der Strand selbst überzeugt uns nicht, eng eingekastelt von Klippen.

„Der mit den Felsen war der beste, oder?“ Da sind wir uns einig. Also zurück.

Grüne Strauchadern durchziehen das Grasland. Und da…die hübschen Fohlen!

So, das ist unser wunderschöner Nachtplatz. Die Felsen sind inzwischen von der Flut bedeckt.

Playa Pigafetta nennt sich dieser Strand.

Fein! Feierabend!

 

 

 

Morgens um halb 6 tauchen die Felsen wieder auf

Wind und Sonne, wir können bis nachmittags im Windschatten draußen sitzen und die Sonne genießen.

Später legt der Wind einen Zahn zu, am südlichen Ende vernebelt ein Sandsturm die Sicht. Zum Glück kommt das nicht zu uns, sondern weht in dichten Fahnen aufs Meer hinaus.

Bei uns sieht´s so aus: klare Sicht

Zeit für eine Fotosafari zwischen den Felsen. Oha! Mütze festhalten!

Große Muschelbänke liegen frei. Hungrige Möwen knacken die Muscheln mit ihren scharfen Schnäbeln, ein Festschmaus

Die muschelbewachsenen Felsen sind scharfkantig. Vorsichtig balanciere ich zwischen den Pools hindurch

Vielleicht noch um die Ecke gucken? Plötzlich versetzt mir eine kräftige Windböe einen satten Stoß in den Rücken. Der Wind legt noch eine Stärke zu. Lieber zurück zur Rappelkiste. Jetzt muss ich mich richtig gegen den Wind stemmen, hui!

Mit dem Wind kommt der Sand geflogen.

Gerade noch rechtzeitig zurückgekommen. So etwas sieht man sich lieber von drinnen an

 

Zum Abend beruhigt sich alles und wir bekommen einen Traumsonnenuntergang

 

 

 

Schneeregen am Vormittag! Es riecht nach Winter. Was ist denn jetzt los?

Achso! Erster Dezember und erster Advent! Da passt das Wetter perfekt…

Für uns gibt´s einen Tag drinnen und Kekse

Rumhängen, lesen, Videos gucken. Martin kocht zum Abend ein Adventsfestessen der Extraklasse.

Das Highlight des Tages.

Sonst passiert nix.

 

Auf Wiedersehen Playa Pigafetta, heißt es am nächsten Morgen. Es geht zurück nach San Julian.

Entlang der schönen Küste.

San Julian ist eine typisch argentinische Stadt, wie wir es bisher kennen.

Das Schiff vom alten Magellan wollen wir uns noch anschauen, die Viktoria.

Aber viel zu sehen gibt es da nicht, ein paar Plastikpuppen sollen das Leben an Bord veranschaulichen. 4,50€ Eintritt pro Person für Extranjeros – Ausländer – erscheint uns etwas deftig für sehr wenig zu besichtigen. Wir beschränken uns auf einen Rundgang außen. Reicht uns.

Noch ein paar exzellente Media Lunas in der Panaderia holen

und dann machen wir uns auf den Weg zum Monte Leon Nationalpark, etwa 180 Kilometer entfernt.

Leuchtend türkis schlängelt sich der Rio Santa Cruz durchs Tal

Wir überqueren den Fluss kurz nach Piedras Buenas auf einer leicht ramponiert wirkenden Brücke…

Die Wasserfarbe ist außergewöhnlich. Viel Kalk?

30 Kilometer, dann rollen wir durch das Tor zur Rangerstation des Nationalparks Monte Leon.

Unsere Namen werden registriert. Der Eingang zum NP befindet sich 6 Kilometer weiter. Der Park schließt um 17 Uhr, verstehen wir. In eineinhalb Stunden, das wird zu knapp. Außer wir dürfen im Park übernachten? No. Und hier bei den Rangern? No.

IOverlander hat auch keinen Schlafplatz in der Nähe, der gut klingt – alles direkt an der Ruta 3.

Zurück nach Piedras Buenas, von der Brücke aus haben wir einen Parkplatz gesehen.

 

Die Zufahrt nach Piedras Buenas ist reich geschmückt mit aufwendigen Laternen und einer Menge Marienstatuen. Fanfaren blasende Englein begleiten uns und am Kreisel grüßt uns überlebensgroß und freundlich Papst Franziskus.

Ein paar Meter vor dem Parkplatz verfängt sich Rappelkiste kurz in einem herabhängenden Stromkabel….das war knapp! Hätten wir beinahe runtergerissen…

Große Parkplätze an Mosaikwänden und Maria, die für uns betet. Eigentlich alles gut.

Aber es gefällt uns überhaupt nicht. Wir rollen erstmal weiter in die Stadt hinein.

Auffallend hübsch. Ungewohnt. Hübsche Häuser, viele Geschäfte, mal eine nette Bar und Kunst an jeder Ecke.

Hinter diesem Imbisswagen könnten wir gut stehen. Ankreuzen.

Aber was ist das? Kunst??

Wir probieren diese oder jene Sackgasse. Alle schief. Alles nix.

Die Strasse führt zur großen Kaserne, rechts wäre ein großer Parkplatz, nö, wollen wir nicht.

Es weihnachtet, das haben wir bisher so gut wie garnicht gesehen. Santa Claus mit Guanakos vorm Schlitten. Ohne rote Nase.

An jeder Fassade Kunst. Gefällt uns sehr.

Wir cruisen hin und zurück, hin und zurück, können uns einfach nicht entscheiden.

Doch zu Mutter Maria? Wir parken dort. Nach einer Minute denken wir: nein.

Zurück zum Imbisswagen. Parken dort. Nein.

Probieren nochmal eine andere Seitenstrasse. Nein.

Zurück zum Imbisswagen. Stellen uns wieder dahinter. Ist doch eigentlich gut hier, oder? Ja!

Nebenan reiten die drei Könige aus dem Morgenland über ein Dach.

Draußen stürmt es, doch wir stehen gut geschützt. Hier gäbe es endlich mal die Möglichkeit, abends in eine Bar zu gehen….aber wir sind einfach zu müde, um nochmal ausgehen zu wollen.

Überraschend öffnet der Imbißwagen abends und verwöhnt uns mit lautester Salsamukke.

Aber nur für zwei Stunden. Dann ist

Feierabend

Liebe Grüße, bis morgen!

Julia & Martin

Drink positive!

Auf Instagram: Rappelkisteberlin

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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