Unsere Fahrt geht weiter nach Süden Richtung Ushuaia.
Wir überqueren den Rio Grande.
Der übliche Kontrollposten, unbesetzt
Ölpumpen. 1949 wurde in 2000 Metern Tiefe Erdöl entdeckt. Das Fördergebiet liefert über 20% des Landesbedarfs.
Jetzt geht´s rechts auf die Piste zum Lago Yehuin. Ein Schild zeigt die Entfernung zu verschiedenen Estancias.
Südbuchen säumen den Weg. Knorrig, grau, halb lebendig, halb abgestorben.
Kraftstrotzende Rinder, richtige Brocken, grasen zwischen den Bäumen.
Überhaupt: Bäume! Lange nicht gesehen!
Die Äste behangen mit langen „Feenhaaren“
Wald und Wiese im Wechsel
Immer wieder Seen und Bäche, Magellangänse und Enten. Über uns kreisen Greifvögel
Am Horizont die ersten Gipfel der Cordillera Darwin.
Ein Guanako Jungtier, getrennt von den Großen durch den Zaun. Die großen Guanakos verschwinden im Wald, das Junge bleibt allein zurück. Diese verdammten Zäune.
Zeit für eine Pause. Am Zaun hängen zwei tote Schafe. Ist vielleicht irgendein Aberglaube?
Auf den Gipfeln liegen noch Schneereste
Wir tauchen ein in den Wald
Richtiger Wald, wie lange ist es her, daß wir durch Wald gefahren sind? So viel grün!
Eine echte Erholung für die Augen, nach all der eintönigen, flachen Pampalandschaft.
Voraus liegt eine Estancia, schwere braune Rinder sammeln sich am Zaun, neugierige Kälbchen schauen uns hinterher
Oh? Ausgebrochen?
Es geht nach lins zum Lago Yehuin.
Noch ein Abzweig, da kommt der See in Sicht.
Was für ein Panorama!
An einem verlassenen Hotel vorbei verläuft ein Pfad direkt am Ufer entlang
Wo stellen wir uns hin?
Einfach hier.
Ein Traumplatz
Um uns herum ein silbriger Zauberwald
Ein Graufuchs streunt seelenruhig über die Wiese
Überall sind Bänke und Picknicktische aufgebaut und Grills. Ringsum verstreut liegt trockenes Holz, man könnte so ein schönes Lagerfeuer machen. Aber leider, wenn auch verständlicherweise, ist offenes Feuer hier verboten.
Ein Streifzug über die Löwenzahnwiese
ein sanfter Lufthauch und sie fliegen davon
zu den Bäumen mit ihren langen Haaren
Die Flechten sind ein Anzeiger für sehr gute Luftqualität, lesen wir später.
Der Wind kämmt den Bäumen Seitenscheitel.
Ein wunderschöner Ort.
Am Tischchen fliegen die Späne. Wenn so viel Holz herumliegt, kann Martin nicht widerstehen. Er macht Feuerholz für unseren kleinen Ofen.
Dieser Blick über den See, uns geht das Herz auf
Glasklares Wasser
Das Ufer teilweise sumpfig. Winzige Insekten klammern sich fest an die Gräser
Wie weit ist Martin mit dem Feuerholz?
Mit Spaß bei der Sache. Bämm!
Bald ist die Holzkiste voll
Hallo, kleiner Vogel. Eine Kordillerenammertangare. Wie sie guckt…
Ein leises Rauschen, leichter Wind streicht durch die Baumbärte
Das Vögelchen fliegt zum Ausguck
Irgendwo da hinter den Bergen liegt Ushuaia
Im Sonnenuntergangslicht genießen wir ein Becherchen Wein
Oder zwei… dieser argentinische Wein ist einfach exzellent
Gute Nacht!
Morgens sind die Gipfel verschwunden. Der See beinahe spiegelglatt, kaum Wind. Dafür aber Regen.
Erst am frühen Abend wird es besser, wir nutzen die Gelegenheit und setzen uns raus.
Dieser phänomenale Blick über den See, man kann sich nicht sattsehen
Das Wetter wird besser und besser. Was haben wir denn noch im Weinkeller?
Darf es dieser hier sein? Gerne!
20 Uhr 30, wir sitzen im vollen Sonnenschein
Bis zum Sonnenuntergang kurz vor 22 Uhr
„Ich glaube, wir bleiben noch einen Tag, oder?“ „Unbedingt!“
Morgens um halb 5, das Licht hellblau und kühl, bis auf einen rötlichen Schimmer hinter den Bergen
Später Wolkenschleier und der See ein Spiegel. Kaum Wind. Schon den zweitenTag! Selten, sehr selten!
Vielleicht sollten wir unser Boot rausholen?
Zarte Blüten und Vogelgesang um uns herum
Ein Specht hämmert schon den ganzen Morgen im Wald
Tausende Löwenzahnsamen schweben wie Schneeflocken über die Wiese
Dieser märchenhafte Wald….es würde einen nicht wundern, wenn hier Feen und Elfen leben…
Mückenschwärme holen einen schnell zurück in die Realität, ich flüchte zu den lichteren Flächen
Knorriges Totholz, es knackt leise, wenn der Wind entlangstreicht
Ein dichtes Fell aus Flechten und sogenannnte „Falsche Misteln“
Die Äste geschmückt mit grünem Lametta
Einfach nur schön
und überall in den Zweigen singen die Vögel
Oh! Da kommt Regen! Schnell zurück….
Ein kräftiger Schauer prasselt nieder
Für fünf Minuten. Danach ist alles wieder fein.
Jamsession
Für eine halbe Stunde. Wieder jagt uns ein Schauer ins Auto
und wieder lockt uns die Sonne 10 Minuten später hinaus. Klassisches Feuerlandwetter.
Der restliche Abend bleibt sonnig
Auf einem Ast sitzt der Mond und schaut zu uns herüber, es ist halb elf Uhr abends, Sonnenuntergangslicht über dem See.
Langsam wird es zu kalt draußen, wir gehen rein. So ein schöner Tag!
Gute Nacht!
Mitten in der Nacht. Auf einen Schlag werden wir beide zugleich wach. Die Rappelkiste wackelt heftig. Aber draußen ist es windstill. Was ist das?
Irgendjemand macht sich am Auto zu schaffen….Vorsichtig öffnen wir ein Fenster und lugen hinaus….
Ein Pferd kratzt sich den Hintern an unserem Kotflügel!
Na, dann ist ja alles in Ordnung.
Zwischen den Bäumen tritt ein schneeweißes Pferd hervor. Es schimmert wie ein Gespenst. Und wie ein Gespenst ist es auf dem Foto später nicht zu sehen…ein Geisterpferd.
Es muss eine ganze Herde sein, die nachts durch den Wald streift. Wir hören sie schnauben und leise wiehern.
Durch die Zweige scheint ein heller Eiermond, über dem See liegt ein Lichtschimmer. Es ist halb zwei Uhr in der Nacht und es wird kaum noch dunkel
Morgens um vier beginnt der Himmel zu glühen
und steigert sich eine halbe Stunde später zu einem Leuchtfeuer
So spektakulär der frühe Morgen, so unspektakulär der Tag. Regen verbannt uns bis zum Abend ins Auto.
Dann reißt der Himmel auf, die Sonne kommt nochmal. Schnell die Jacken an und raus!
Man muss jede Gelegenheit nutzen, man weiß nie, wie schnell das Wetter wechselt.
Im Westen quellen tiefdunkle Wolken über die Berge, über dem See wird die Sicht auf die Gipfel ganz klar.
Und dieses Licht! Also, wenn Feuerland eines kann, dann Licht.
Wir bleiben noch lange auf der Treppe sitzen und genießen den Blick in vollen Zügen.
„Es wird Zeit, weiterzufahren, oder?“ sagt Martin. „Ja, geht mir auch so“ antworte ich. „Lass uns morgen nach Ushuaia fahren.“
Und so ist es beschlossen.
Gute Nacht…
Das Wetter macht uns den Abschied vom Lago Yehuin noch schwerer. Strahlende Sonne, kaum Wind.
Seufz, nein, wir sollten wirklich weiterfahren jetzt.
Auf Wiedersehen! Wir kommen bestimmt nochmal hierher zurück.
Am Ufer entlang schunkeln wir rauf zur Piste.
An der Kreuzung wartet Gaucho Gil in seinem kleinen Häuschen.
Holá Gauchito!
Unterwegs nach Ushuaia.
Hinein in diesen fantastischen Wald
Alles ist eingezäunt. Der Grundbesitz der Estancias ist unvorstellbar groß.
Vor uns quert eine Rinderherde den Weg. Irgendwo müssen auch die Gauchos mit ihren schönen Pferden sein….
Ein Mann auf einem Quad. Das sind die Gauchos von heute. Soviel zu „Gauchromantik“…
Kleine Wasserläufe durchziehen die Weiden, Guanakos behalten alles im Blick.
Wir erreichen die Ruta 3, Luftdruck rauf. Sieht man deutlich, wieviel Spaß Martin das macht….
Nur noch 121 Kilometer trennen uns von unserem Traumziel
Ein kurzer Schlenker nach Tolhuin zum einkaufen.
Ein Zentrum für Schnitzkunst, wie es scheint.
Schneller Einkauf, schon sind wir wieder unterwegs.
Unten am Seeufer des Lago Fagnano kann man bestimmt auch sehr schön stehen.
Der See erstreckt sich über 600 km² und verbindet Argentinien und Chile.
Seltsame Ziegelkegel, wofür sind die?
Eine besonders hübsche Polizeistation. Sieht eher wie ein nettes Café aus.
Wir schrauben uns hoch auf 450 Meter, über den Paso Garibaldi
Rotes Moorland im Tal
Nur noch 30 Kilometer, dann sind wir in Ushuaia.
In der südlichsten Stadt der Welt.
Wir sind total aufgeregt.
Liebe Grüße, bis später!
Julia & Martin
Drink positive!
Auf Instagram: Rappelkisteberlin
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