Antarktis – die Reise beginnt 22.12.2024

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Sonntag, vierter Advent.

Das große Abenteuer beginnt – unsere Reise in die Antarktis

Wir sind bereit. Und sehr aufgeregt.

Mit den schweren Koffer rollern wir den Hügel hinab zum Hafen, zum Eingang für Pasajeros.

Ticketkontrolle, unser Gepäck wird geröngt. Wir sind auf dem Kai.

Nur noch ein paar Meter, dann stehen wir vor der SH Diana.

Wir wollten unbedingt mit diesem Schiff fahren. Noch nicht mal zwei Jahre alt, Polarklasse 6, modernste Schiffstechnik.

Nicht zu groß, Platz für 190 Passagiere und voller Luxus. Ist das nicht ein schickes Shiff?

Es ist unsere allererste Kreuzfahrt und wir haben keine Ahnung, was uns erwartet und ob uns das gefällt. Wie werden unsere Mitreisenden sein? Wird es zu Schickimicki für uns sein? Werden wir uns an Bord wohlfühlen? Alles sehr spannend…

An der Gangway werden wir sehr freundlich begrüßt, unsere Koffer werden an Bord gebracht.

An der Rezeption melden wir uns an, tauschen die Reisepässe gegen Bordpässe.

Zuerst werden wir auf Deck 7 gebeten, wir steigen die Treppen hinauf.

Oben bekommen wir ein Glas Champagner serviert. Im Hintergrund leise Klaviermusik. „Da spielt jemand live!“ stellen wir überrascht fest.

Das fängt ja schon mal gut an!

In der Clublounge füllen wir eine Erklärung aus, daß wir kein Covid haben.

 

Agosto, unser housekeeper, stellt sich vor und bringt uns und die Koffer zur Kabine auf Deck 4. Richtig schön, sehr gemütlich und mit großen Fenstern. Wir wollten unbedingt große Fenster, keine Bullaugen.

Auf dem Bett liegen unsere warmen Antarktisparka bereit, ein Rucksack für jeden und Trinkflaschen aus Edelstahl.

„Im Restaurant ist ein Willkommenslunch aufgebaut“ teilt uns Agosto mit.

Schnell packen wir aus und nehmen das Buffet in Augenschein.

Unglaublich gut! Verschiedene Sorten frischer Salat, Sauerteigbrötchen, Shrimpwraps, Scones mit clotted cream, Sandwiches und Pizza und und und und……

Wir laden die Teller voll. Dazu ein fantastischer Rotwein von 2020 aus Südafrika. Das ist ja alles phänomenal!

„Some more wine?“ fragt der freundliche Kellner. „Yes, please!“

Sehr satt und zufrieden holen wir schnell unsere Jacken aus der Kabine, wir wollen auf jeden Fall später das Ablegen beobachten.

Agosto fragt, ob wir irgendetwas brauchen? Ja, den Kamin bitte! Wir können den Schalter nicht finden. Agosto zeigt uns alles und startet den künstlichen Kamin. Leises Knistern und Funkenflug. Perfekt!

„On Shakleton´s footsteps – Auf den Spuren von Shakleton“ lautet das Thema unserer Reise.

Wir wollten unbedingt diese Reise machen:

18 Tage. Weihnachten auf Falkland. Danach Elephant Island, wo die Mannschaft der im Eismeer gesunkenen Endurance ausharrte. Südgeorgien, wohin Shakleton mit 5 Männern todesmutig 1500 Kilometer weit in einem kleinen Boot gesegelt ist, um Hilfe zu holen. Die Geschichte Shakletons und der Endurance ist unglaublich spannend. Schließlich werden wir Silvester mitten zwischen den Eisbergen der Antarktis feiern.

Völlig aufgekratzt fahren wir im Aufzug hinauf zu Deck 7

Das ist jetzt schon alles supertoll!

Auf Deck 7 beginnt die erste Veranstaltung. Diese ist verpflichtend, wir tragen uns in eine Anwesenheitsliste ein.

Rettungserklärung, Fluchtwege, wie funktionieren die Rettungswesten.

Wir sitzen auf einem gemütlichen Sofa und sind ganz Ohr.

„Some more Champagne?“ Gerne!

Danach haben wir Zeit, daß Boot zu erkunden.

Der Blick auf Ushuaia vom Wasser aus

„Swan´s nest“ am Bug.

„Ich komm auch runter!“

Hallo Wind!

Der Pool im Heck ist geheizt, ich will am liebsten sofort hineinspringen

Ein leichter Ruck geht durchs Schiff. Sie machen die Leinen los!

Hui, der muss sich aber sputen!

Die Möwen lieben das sprudelnde Wasser der Seitenruder

Ich jage die Vögel mit der Kamera, Martin macht es sich bequem

Mit ihrer gewaltigen Spannweite segeln die Möwen auf dem Wind und begleiten das Schiff. Kaum ein Flügelschlag,

Auf Wiedersehen Ushuaia, bis nächstes Jahr!

Abgelegt…wir gehen rein. Oops! Vor lauter Begeisterung draußen, haben wir fast die zweite Veranstaltung verpasst!

So ist unsere Reise geplant:

Brandon, der Tourleiter, weist mehrfach daraufhin, daß das nur ein Plan ist. Die Antarktis ist kein ungefährliches und einfach zu bereisendes Gebiet. Wetter und andere Umstände können den Reiseverlauf ständig verändern. Die letzte Entscheidung, wo wir hinfahren oder anlanden trifft immer der Kapitän. Einige Gebiete sind im Moment gesperrt, weil dort die Vogelgrippe grassiert. Mitgebracht von den Zugvögeln. Auch das kann sich auf weitere Gebiete ausbreiten, dann würden sich die Ziele wieder ändern. „Flexibility“ ist das Wort der Stunde.

Während wir aufmerksam lauschen, genießen wir zwei weiße Portwein als Aperitif.

„Bon apetit!“ wünscht Brandon am Schluss.

Dinnertime.

Ein Buffet der Extraklasse! Etwas überfordert mit der Auswahl laden wir die Teller viel zu voll. Und die Desserts! An einem Tisch steht ein Koch und flambiert Crepes in Cointreau. Es gibt auch noch eine große Auswahl kleiner Törtchen oder Mousse au chocolat, ein Schlaraffenland! Ich wähle Crepes, umwerfend gut! Und noch ein Schokoladentörtchen…..mmmmmmhhhhh!!!!

Ein buntes Sprachgewirr um uns herum. Unsere Mitreisenden sind überwiegend US-Amerikaner und Chinesen. Mit uns sind es 7 deutschsprachige Leute. Ein paar Kanadier, ein paar Russen. Alle wirken sehr nett und fröhlich, sehr locker.

Bumpelsatt gehen wir wieder an Deck. Leise bewegt sich die Diana durch den Beaglekanal.

Die Motoren sind nicht zu hören, keine dunkle Rauchfahne qualmt aus den Schornsteinen, wie wir es von den Griechenlandfähren kennen, kein Dieselgeruch in der Luft. Die Filteranlage ist offensichtlich vom Feinsten.

Steuerbord gibt es draußen gemütliche Nischen zum sitzen. Warm beleuchtet und selbstverständlich beheizt. Zusätzlich könnte man sich noch eine der warmen Decken holen, die auf einem Wägelchen bereitliegen.

Noch ein Besuch in der Clublounge auf ein Abendgetränk. Auf dem großen Bildschirm prasselt ein weihnachtliches Kaminfeuer, Emilio sitzt am Piano und verwöhnt uns mit leisen Klängen. Sessel, Sofa oder Chaiselongue? Alles ist superbequem. Überall liegen Spiele, Puzzle und Bücher aus. Nicht viel los heute Abend.

Wir fühlen uns hier sauwohl.

 

„Wie toll, daß wir uns das geleistet haben“ sagt Martin. Ja, wir sind jetzt schon so glücklich hier an Bord und es fängt ja gerade erst an!

Spät kehren wir zurück in die Kabine. Der Kamin knistert leise vor sich hin, Agosto hat uns Pralinen auf den Tisch gestellt.

Vom Sofa aus sehen wir durch die großen Fenster hinaus auf den Beaglekanal, es ist wunderschön.

Unsere erste Nacht an Bord, wir werden sicher sehr gut schlafen.

Gute Nacht, liebe Grüße!

Julia & Martin

Drink positive!

Auf Instagram: Rappelkisteberlin

 

 

 

 

 

 

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