Die Fähre nach Italien ist gebucht, in einer Woche stechen wir in See und machen uns auf den Rückweg nach Deutschland.
Der Frühling kommt mit all seiner Pracht. Oleander und Thrubi blühen und duften um die Wette. Thrubi nennt sich ein Gewürzkraut, das überall in den Dünen wächst. Eine Mischung aus Thymian und Oregano, köstlich…
Der Beifahrertürgriff ist wieder zerbrochen. Zum wievielten Mal jetzt? Martin tüftelt an der ultimativen Lösung….
Hah!! Diesmal wird´s halten! Sieht super aus! Und funktioniert einwandfrei!
Bevor wir abreisen, wollen wir unsere Freunde nochmal einladen. Abends auf der Treppe überlegen wir. Hm….was können wir machen….
Ein Crossgolfturnier veranstalten! Genau!
Am Vormittag laufen wir den Kurs ab, entscheiden über die Strecke, stellen ein paar Stöckchen auf und graben ein paar Löcher zum putten. Zum Schluß werden die Golfbälle mit Katzengesichtern und Nummern versehen, damit jeder sie unterscheiden kann.
Wir spielen zu fünft, zwei „Profis“ sind dabei. Nach einem Begrüßungsgetränk erklären wir
„Die Zweiten internationalen Elea Open für eröffnet!“
Und es geht gleich schwierig los. Der erste Baumstamm im Kurs entpuppt sich als trickreiche Schikane, denn manch ein Ball verkeilt sich im Eck…
Crossgolf bietet viele Herausforderungen…..
Kein einfacher Parcours, den wir da gesteckt haben. Martin ist der amtierende Champion. Aber wird er den Titel erfolgreich verteidigen können?
Die Mitspieler sind ihm auf den Fersen….
Die Runde dauert 1½ Stunden und nach hartem Kampf geht der Titel an: Rebekka! Herzlichen Glückwunsch!
Bei einem köstlichen Abendessen, Wein und Kerzenlicht lassen wir das Turnier ausklingen…
Es ist der Abschiedsabend mit den Freunden in Griechenland. „Wir sehen uns im September!“ „Und im Januar fliegen wir nach Dubai und treffen euch dort!“ Das wär ja super!
Noch ein, zwei Tage, dann werden wir nach Patras aufbrechen.
Die Wassertemperatur steigt auf 21°C, Badewetter. Die ersten Schildkröten kommen an Land und graben ihre Nester.
Noch einmal Kaffee bei Maria
Ist das nicht schön hier? Kochen und essen draußen, die Abende sind mild, im Dunklen blinken Glühwürmchen in den Sträuchern….“Mini Drohnen von Außerirdischen“ vermutet Martin. Bis Mitternacht sitzen wir unter dem Fastvollmond, hören Musik und plaudern, wir würden gerne noch länger bleiben…
Aber nein, es wird Zeit. Übermorgen geht unsere Fähre nach Ancona.
Yassas Elea!
Wir fahren nach Kakovatos zum Abschiedsessen in unserem Lieblingsrestaurant.
Später wandern wir ins Dorf zum Kafenion und setzen uns an einen Tisch an der Dorfstrasse. Ein deutsches Wohnmobil hält neben unserem Tisch. Der Fahrer winkt wie verrückt. Zuerst sind wir verblüfft, was wird das jetzt? Dann taucht ein Hundegesicht am offenen Fenster auf….“Das ist der Gollum!“ rufe ich! „Und der Michl!“ Große Überraschung, Michl und Gollum haben wir vor ein paar Jahren am Strand kennengelernt und eine tolle Zeit zusammen verbracht. Wir freuen uns sehr, die beiden wiederzusehen. Vor allem der Gollum – sein wirklicher Name lautet Nero – hat sich sehr verändert. Vom fast zu Tode geprügelten, beinah verhungerten Strassenhündchen ohne Haare zu einer stattlichen, gesunden Fellkugel. Sehr schön!
Wir verabreden uns lose für den Herbst, es wäre toll, mal wieder etwas mehr Zeit zusammen zu haben.
Am Strand lassen wir den Tag ausklingen
Die morgendliche Joggingrunde wird zur Fotosafari. Zu schön sind die Blumen und überall summt und brummt es….
Diese außergewöhnlich schönen Falter auf den Blüten und die fleißigen Bienen….
Der Sommer kommt mit aller Lebensfreude.
Noch ein ausgiebiges Bad im Ionischen Meer, dann packen wir zusammen.
Alles seufzen hilft nix, wir starten nach Patras. Unsere Fähre verspätet sich um 3 Stunden, erst um halb 5 legt sie an.
Ein Tourist spricht uns an:“Wieviel Liter habts ihr in diesem Tank?“ Er zeigt auf den großen Dieseltank. „500 Liter.“ „Naa…des sind mehr als 500 Liter!“ „Nein, 500 Liter.“ Der Mann winkt ab, er weiß es besser als Martin: „Naa, des sind mehr! Naja, es sagen ja auch nicht alle Leute die Wahrheit..“ HÄH?!
Der Schiffseinweiser winkt uns, wir sollen als Erste einfahren. Kurz vor der Rampe werden wir von einem Wohnmobilisten gestoppt. „Die entladen noch! Ihr dürft noch nicht rein!“ Also manchmal wundert man sich….der Einweiser schickt ihn fort…
Oben quetschen sie uns in die winzigste Ecke, Zentimeterarbeit. Martin muss über die Beifahrertür aussteigen.
Auf Deck zum Sonnenuntergang
Die Hellenic Spirit legt spät ab, die See ist ruhig, knallorange steigt der Vollmond hinter den Bergen auf.
Bye bye Hellas!
Wir bleiben noch lange draußen auf Deck. Der Mond schimmert, inzwischen wieder bleich, im schwarzen Kielwasser
Am nächsten Tag strahlt die Sonne. Das ändert sich, je näher wir Italien kommen. Hier der Blick nach Osten:
Und hier der Blick nach Westen:
Italien empfängt uns mit Wolkenbruch und Gewitter
Ciao Italia! Ciao Ancona!
Um 20 Uhr rollt die Rappelkiste von der Fähre. Jetzt nur noch zu unserem Übernachtungsplatz und Feierabend für heute.
🎶 Oh sole mio!🎶 am nächsten Morgen.
Früh unterwegs, wir möchten zum Garda See. Hoffentlich bekommen wir einen Platz dort auf dem Municipale Camping….Daumen drücken….
Der Po ist wieder randvoll ( das ist klingt lustig….) sehr gut, das haben wir schon anders erlebt.
Hah! Es klappt! „La bestia rossa!“ werden wir auf dem Campingplatz begrüßt. „Es gibt viele Plätze, sucht euch was aus. Willkommen!“
Wir richten uns ein, laden die Dax aus, machen es uns gemütlich. Später machen wir uns stadtfein und bummeln durch Lazise. Natürlich landen wir bei Gipi, unserer Lieblingsbar am Hafen. „Ciao! Ihr seid wieder da!“ Gipi klopft Martin auf die Schulter. „Salute!“
So viele Menschen hier! Zur Abwechslung ist es auch mal wieder schön, mitten im Trubel zu sein.
Statt im Restaurant wird der Tisch vor der Rappelkiste gedeckt, in unserer Außenküche köchelt wenig später ein feines Abendessen für uns.
Jeden Tag beginnen wir mit einem Bad im See. Der Wasserspiegel ist wieder gestiegen, kein Unterwassergestrüpp kratzt mehr an den Beinen. Angenehm.
Auf dem Markt kaufen wir einen Vorrat an Parmigiano, genießen die Aussicht und ein paar Getränke bei Gipi
Unternehmen einen Ausflug mit den Rädern nach Bardolino, Pizza essen in der „Vecchia Osteria“.
Sausen anderntags mit der Dax durch die venetischen Weinberge, über kleine Strassen und Feldwege….
Besuchen den Kunsthandwerksmarkt mit allerlei ausgefallenen Angeboten…
Schauen auch mal bei der kleinen Bar „Bicchiere No 4“ am Platz vorbei
Genießen das Licht über dem See
Vergessen Gipi nicht
und harren dort auch eisern aus, als eines Abends ein erneuter Wolkenbruch niedergeht. Das Licht der Laternen spiegelt sich auf dem nassen Pflaster, die Regentropfen kräuseln das Wasser im Hafen, kaum jemand ist unterwegs. Ein Boot mit durchnässten Passagieren legt an, vom Regen überrascht und keine Persenning am offenen Boot.
Langsam schlendern wir nach Hause, durch den nur noch leichten Regen. Die Strassen leer, die Innenräume der Restaurants brechend voll, auf dem Campingplatz niemand zu sehen. Ein wunderschöner Abend, unser letzter Abend in Lazise.
Schon ist es wieder soweit: wir müssen los….
In Deutschland stehen ein paar Termine an.
Bei schönstem Sonnenwetter startet die Rappelkiste.
Ciao Italia!
Bis bald, liebe Grüße!
Julia & Martin
Drink positive!
Auf Instagram: Rappelkisteberlin
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