Alles erledigt in Kalamata – jetzt raus aus der Stadt!
Am frühen Abend parken wir die Rappelkiste an unserem Honeymoonspot. Martin mixt uns einen Drink zum Sonnenuntergang, morgen feiern wir Hochzeitstag.
Vor dreißig Jahren haben wir eine 6-monatige Reise durch den Westen der USA gemacht. In Las Vegas haben wir spontan beschlossen, zu heiraten. Eine sehr gute Idee! Dreißig Jahre verheiratet – ist die Zeit schnell vergangen? Ja und Nein, auf jeden Fall ist sie ganz wunderschön und auf vielen Reisen vergangen.
Martin sammelt Holz für´s Feuer, wir machen uns einen schönen Tag. Prost! Auf die nächsten 30 Jahre!
Aber nicht nur wir feiern ein rundes Jubiläum. Sylvia´s Geburtstag steht an, eine Doppeldreißig. Wie bei einer Sternfahrt reisen aus allen Richtungen die Gäste an. Aus Bayern kommen ihr Bruder, ihre Schwägerin und Frieda und Lothar, die wir im Dezember in Elea kennengelernt haben. Alle frisch negativ getestet. Wir sind dabei, Ingrid und Benemsi und Maren und Mathias mit dem großen Gelben. Alle versammeln sich in Elea, um mit Sylvia zu feiern. So schön, alle wiederzutreffen, bis halb zwei in der Nacht sitzen wir um die Feuertonne und es wird zünftig reingefeiert.
Im Morgengrauen klingelt alle 8 Minuten unser Wecker – boah, das ist ja noch dunkel draußen. Aber wir müssen aufstehen, wir wollen da was vorbereiten…..Zuerst pusten wir die bunt schillernden Ballonbuchstaben auf, die wir in Kalamata besorgt haben.
Hui, da darf man jetzt aber auch keinen Alkotest dranhalten….Als es hell wird, schleichen wir leise zum Unimog von Sylvia und Alfred. Martin holt Bambus vom Strand, wir knippern die Stangen zusammen und hängen die Buchstaben dazwischen. Mehrfach fällt unser Bambusgestell um, wir kichern die ganze Zeit vor uns hin…..leise!……Sylvia soll nicht aufwachen. Dann steht´s endlich, die bunten Ballons wehen im leichten Wind. Super! Wir legen uns nochmal hin.
Etwas später herrscht draußen rege Geschäftigkeit. Frieda und Lothar haben Brez´n, Weißwürst, Weißbier und die passenden Gläser aus Bayern mitgebracht für´s Geburtstagsfrühstück. Alle laufen hin und her, tragen Tische und Stühle, Töpfe und Geschirr zusammen – Frisch gebackene Brez´n! Ein Genuss!
Sylvia strahlt mit der Sonne um die Wette.
Happy Birthday, liebe Sylvia!
Ein prima Tag mit tollen Leuten!
Von den Freunden in Deutschland trudeln Osterwünsche ein. Es ist Ostersonntag, das haben wir noch gar nicht auf dem Schirm. Das griechische Ostern ist erst einen Monat später. Egal, dann wünschen wir auch: Frohe Ostern!
Unerwartet gehen in Elea die Verhaftungen wegen wild campen wieder los. Dabei stehen im Moment nur sehr wenige Camper auf dem Gelände.
lockdown in Hellas – zum Zweiten
Zum Glück nicht am Geburtstag, aber die Polizei kommt ein paar Tage später zu uns rüber – Na? Wer muß mit?
Teddy, der große Strandstreuner, führt sich auf wie ein Berserker, bellt und tobt ums Polizeiauto herum. Die Polizisten möchten lieber nicht aussteigen und fahren unverrichteter Dinge wieder ab. Danke Teddy, dafür gibt es eine Extrawurst!
Saharasand weht in staubigen Wolken über uns hinweg, jeden Tag klettere ich auf´s Dach und putze die Solarpanele.
In der letzten Zeit hören wir während der Fahrt ein rätselhaftes Knacken. Interessanterweise hat der Steyr von Maren und Mathias ebenfalls ein mysteriöses Knackgeräusch entwickelt. Da schauen wir doch mal nach. Mathias holt die Hebekissen. Die Rappelkiste hebt ab.
Geniale Erfindung!
Die beiden Männer prüfen alle beweglichen Teile der Vorderachse. Von irgendwo dort könnte das Geräusch kommen…..
Alles in Ordnung. Das ist gut, aber wieso knackt es denn? Keine Ahnung……sie finden es nicht heraus. Martin nutzt die Gelegenheit und schmiert den Steyr gleich mal ab.
Ein lauwarmer Abend, wir starten den Beamer. Heute ist Kinoabend. Als Leinwand dient das weiße Womo von Franz.
Jackie Brown von Tarantino, super Film, aber etwas zu lang…..erst um Mitternacht packen wir zusammen.
Unsere Freunde in Deutschland senden uns Schneebilder von ihrem Garten, ach du meine Güte! Anfang April und von Frühling keine Spur!
Wir machen uns auf den Weg zur inzwischen schon traditionellen Bootsbesichtigung. Oh, nicht mehr viel übrig…
Blaue Stunde, vor der Rappelkiste steht unsere fröhliche Gruppe mit Getränken in der Hand und plaudert.
Plötzlich ruft jemand: „Polizei kommt!“ Alle wuseln durcheinander, suchen sofort das Weite, kichern und giggeln, es ist irgendwie witzig und zugleich absurd. Manche spazieren betont unauffällig zum Strand, manche verschwinden eilig in ihren Autos, manche verstecken sich dahinter. 12 erwachsene Menschen benehmen sich wie beim Rauchen ertappte Teenager! Teddy, unser Schutzhund, kommt bellend angeflitzt, das Polizeiauto fährt weiter. Wieder Glück gehabt…
Alle wuseln wieder zusammen, Martin spielt auf der Ukulele, wir plaudern bis um 21 Uhr, dann gehen alle nach Hause.
Wir machen einen Ausflug, Martin startet die kleine Honda. Das sonst trockene Flüßchen bei Agianakis hat zum erstenmal Wasser, die Offroad-Dax zeigt, was sie draufhat. In Kaló Neró ist alles leer und verlassen. Traurig. Über Feldwege und kleine Pfade fahren wir nach Kyparissia. Die Olivenblüte beginnt, die Olivenbauern prognostizieren ein sehr gutes Erntejahr, wir sind gespannt.
Den Strand von Kypa haben wir uns noch nie angesehen, das holen wir jetzt nach. Der Weg dahin ist aufgerissen, neue Leitungen werden verlegt, schon wieder offroad heute! Der Tacho springt auf eine besondere Zahl, wir bemerken es knapp zu spät
Der Strand ist veralgt, steinig, unattraktiv, wir machen noch ein paar Abstecher hierhin und dorthin und fahren dann zurück nach Hause. Eine Stunde brauchen wir dafür, der Hintern tut weh…beim Bäcker in Kaló Neró pausieren wir und trinken den ersten Espresso freddo des Jahres.
Für eine Nacht besuchen wir unsere Freunde in Kakóvatos. Der Kundenparkplatz ist fertig, wir haben jetzt mehr Platz. Ich sitze in der Sonne mit meinem großen Freund Skilos.
Wieviele Schwalben machen einen Sommer? In Kakóvatos schwirren und sirren hunderte hin und her.
Die hohen, beleuchteten Fenster von Filía wirken so gemütlich und einladend. Es ist immer noch recht kühl abends, wir bestellen Pizza aus dem Ort und sitzen die halbe Nacht um die große Feuertonne. Schön….
Der Markt in Kopanaki hat wieder voll geöffnet, alle Marktstände sind wieder aufgebaut. Viele Leute sind unterwegs, eine quirlige, lebendige Stimmung, keine deprimierende Tristesse mehr wie im November. Mit Julie und Richard treffen wir uns auf ein paar Kaffees. So fühlt sich ein gelungener Sonntagvormittag an, es fehlen nur noch die Tavernen, dann wäre es wie früher….
„Können wir nochmal Kino machen?“ werden wir gefragt. Klar, was wollen wir sehen? „Die Filme von der Marokkoreise!“ Oh, Urlaubsbilder! Aber gerne doch! Nachmittags schneide ich die Filme zusammen, 22 Minuten Marokko Erinnerungen. Tolle Zeit war das damals….
Hier ein ganz kurzer Ausschnitt:
Eigentlich wollten wir längst weitergereist sein, aber bis zu Ingrid´s Geburtstag bleiben wir doch noch.
Prost Ingrid, herzlichen Glückwunsch!
Abends bestellt Ingrid einen Berg Pizza zum Strand, kein Problem, der Pizzabote findet uns sofort. Richtig lecker ist die Greek Pizza!
10 Tage lang haben wir eine wunderbare Zeit in Elea mit dieser lustigen SeniorenWG. Jetzt zieht es uns unweigerlich wieder auf die Piste. Maren und Mathias machen den Anfang und starten den großen Gelben.
Wir folgen 2 Tage später. Diesmal nicht an einen anderen Strand. Es ist inzwischen warm genug, um in die Berge zu fahren.
Liebe Grüße, bis bald!
Julia & Martin
Drink positive!
Instagram: Rappelkisteberlin
Schreibe einen Kommentar