So sieht der erste Rundumblick heute morgen aus:
Der Tag beginnt mit einem erfrischenden Bad im indischen Ozean!
Sonne und Wind, es ist so warm, daß wir uns über jede Wolke freuen.
Am Vormittag sausen zwei Fahrzeuge vorbei. Eine geführte Allradtour. Bei Ebbe kann man kilometerlang am Strand entlang fahren. Das möchten wir unbedingt auch irgendwann mit der Rappelkiste ausprobieren…
Lesen, sonnen, dösen, schwimmen….Mehr passiert nicht. Herrlich!
Am späten Nachmittag kommt das Feuerholz aus der Wahiba Sands Wüste zum Einsatz.
Ein Krebs schleicht sich an, die Stielaugen haben uns im Visier. Aber ganz nahe ran traut er sich dann doch nicht. Gut so…
Abends sinkt die Temperatur auf 20 Grad, wir schlüpfen schnell in die Jacken.
Das Feuer wärmt uns die Beine.
Das hier ist ein ganz wunderbarer Ort.
Tag 2
Unser Tagesprogramm sieht aus wie gestern: schwimmen, lesen, sonnen, dösen, schwimmen….Immer noch ist unser Ruhe- und Nichtstunbedarf groß.
Der warme Wind bläst den Sand unter unseren Reifen fort. Die Rappelkiste schwebt auf kleinen Häufchen.
Abends ein spektakuläres Leuchten, ein feiner Sichelmond schimmert am Himmel, neben ihm strahlt die Venus.
Dazu ein feines Lagerfeuer. Oh ja, uns geht´s gut…..
Die Kamera liegt auf dem Dach, wir versuchen einen Zeitfraffer vom milliardenfachen Sternenglitzer zu filmen.
Wird ganz okay, aber nicht ganz so wie erhofft….Die Bewegung der Sterne, bzw der Erde, wird gut eingefangen, aber nur die hellsten Sterne sind sichtbar. Da braucht es vielleicht doch anderes Equipment als mein Eifohn.
Tag 3
Am Morgen sucht Martin seine Badehose. Gestern Abend hing sie noch auf der Leine. Anscheinend ist sie über Nacht mit dem Wind davongeflogen…
Zum Glück hat er eine zweite dabei.
Einer unserer Krabbelfreunde wartet im Wasser auf uns. Vielleicht möchte er mit uns gemeinsam schwimmen? Na gut…
Langsam kehrt die Energie zurück. Heute unternehmen wir einen Strandspaziergang. Ungefähr 3 Kilometer sind es bis zur Hikman Bar. Dort soll es Internet geben.
Die Möwen lassen sich sehr viel Zeit, bevor sie abheben, zeigen keine große Scheu. Ein kleiner Gecko läuft uns vor die Füße, auch nicht besonders ängstlich
Durch einen schmalen Damm vom Meer getrennt befindet sich landeinwärts eine Lagune mit flachem Wasser
Unterwegs gibt es wieder viel zu entdecken…
Da steht das Hikman Strandhaus.
Große Schilder mahnen keinen Müll herumliegen zu lassen. „Please keep the beach clean!“
Vor der Tür liegt ein gewaltiges Walskelett.
Der Chef begrüßt uns sehr nett und drückt uns erstmal 2 kühle Flaschen Wasser in die Hand. Natürlich weiß er längst, daß wir vom roten Lkw kommen.
Unten betreibt er ein kleines Cafe´, oben hat er Gästezimmer und er organisiert Wale-watching-touren mit einem kleinen Boot. Das es im indischen Ozean Wale gibt, wußte ich nicht. Ich habe sie grundsätzlich nur in kälteren Gewässern vermutet.
Er zeigt uns den Internet Router, aber: „Wenn es zu windig ist, funktioniert das Internet nicht. Probiert´s mal aus.“
Ganz kurz können wir Internet angeln, es reicht um emails und Whatsapp zu empfangen.
Als wir uns verabschieden, fragt der Chef noch, ob er uns nicht lieber fahren soll? Nein, nein, uns ist der Weg nicht zu weit, dankeschön!
Wir wandern los. Überall stehen die Kegel der Krebsbauten. Sorgfältig schichten sie den Sandaushub ihrer unterirdischen Behausungen zu Türmen.
Inzwischen hat sich das Wasser zurückgezogen, Ebbe.
„Ich geh nochmal los und suche die Badehose. Vielleicht ist sie irgendwo gestrandet“ sage ich zu Martin.
Die Strömung läuft westwärts, also suche ich mal in dieser Richtung.
Hah! Da ist sie ja! Schön im Boden eingegraben hat sie eine Nacht auf dem Meeresgrund verbracht. Bald hängt sie mit extra vielen Klammern gesichert wieder auf der Leine.
Ich laufe den Strand entlang, sammle noch ein paar Bilder ein. Oh! Schreck! Bis über die Knöchel versinke ich in einem Krebsbau. Hoffentlich wohnt da gerade niemand…
Was ist das?
Aha! Wenig später entdecke ich die Überreste des dazu passenden Tieres:
Ein Schildkrötenpanzerskelett. Hab ich noch nie gesehen..
Und was haben wir hier?
Oha! Stachelige Kugelfische!
Was für ein Bild! Die Sandwellen, das Tau, die Blume….wie vom japanischen Landschaftsgärtner arrangiert. Langsam wandere ich zurück zur Rappelkiste.
Ich gehe natürlich nicht zurück ohne all die schönen Oktopus – Pilker einzusammeln, die im Sand stecken.
„Heute gibt´s Fisch!“ Stolz zeige ich Martin meinen Fang
Du meine Güte, die Sonne macht schon wieder Feierabend, so ein Tag geht viel zu schnell vorbei.
Wir verlängern ihn noch ein bißchen am Lagerfeuer.
Hängt die Mondsichel nicht anders als sonst am Himmel?
Zunehmender Mond wird doch bei uns von rechts nach links beleuchtet, aber hier von unten nach oben? Keine Mondsichel sondern eine Mondschüssel, sehr interessant…
Wie schön die Rappelkiste im Feuerschein leuchtet. Komm, leg noch ein bißchen Holz nach, um die Füße aufzuwärmen….
Tag 4
Huiii, der Wind frischt auf! Wir befestigen den Windschutz auf der Fahrerseite, so können wir gut draußen sitzen. Völlig tiefenentspannt und glücklich
Skelette dieser Art liegen viele im Sand, weiß jemand, welches Tier das ist? Wir finden es nicht raus….
Das ist der Kopf eines Drückerfischs, schreibt mir ein Freund. Sehr beeindruckendes Gebiß. Sie knacken Korallen und Schalentiere, sind eher von der aggressiven Sorte Fisch. Kommt ein Taucher ihrem Gelege zu nahe wird er angegriffen und gebissen. Das möchte man lieber nicht erleben…
Abends gibt es nochmal Sauerkraut, immer noch genug übrig…
Vier volle Tage sind wir jetzt hier. Langsam wird es Zeit, weiterzufahren. Auch wenn´s schwer fällt. Im Oman gibt es noch so viel mehr zu bewundern. Und so beschließen wir, daß heute der letzte Abend für uns am Hikman Strand ist.
Nach dem Morgenschwimmen packen wir zusammen und sagen den Oman Malediven auf Wiedersehen.
Wir sind erfrischt, erholt und glücklich, eine wunderschöne Zeit haben wir hier verbracht.
Die Flut kommt zurück, deshalb können wir nicht den Strand entlang bis nach Khalouf fahren. Noch ein Grund mehr, auf der Rückfahrt im März nochmal hierher zu kommen, denn das wollen wir unbedingt ausprobieren.
Von der Sandpiste rattern wir bald über die Salzkrusten, 50 Kilometer zurück nach Hiji.
Gen Süden. Unser Ziel sind die „Sugar Dunes“
Schneeweiße meterhohe Sanddünen, die bis hinunter zum Strand laufen. Wir sind gespannt, was uns erwartet.
Liebe Grüße, bis bald!
Julia & Martin
Drink positive!
Auf Instagram: Rappelkisteberlin
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