Saudi Arabien: Wanderung auf dem Jebel Al Qarah 20.12.2022

Veröffentlicht in: Aktuell, Allgemein, Saudi Arabia | 0

Auf dem Supermarktparkplatz kontrolliert Martin morgens nochmal das Wunderwerk der Schweißerkunst.

So sieht´s bei Tageslicht aus.

Schön ist anders, aber wir waren ja auch nicht bei einer Kunstschlosserei.

Dieses Konstrukt hält bis ins dritte Jahrtausend.

Telefonat mit Micha Aigner: wir blasen die Speditionsaktion ab.  „Gute Idee“ stimmt er zu. „Das ist besser, als dieser ganze Wiggel um Tax-ID, Adressen und Zollabfertigung. Ich berechne euch nur den Sprit, den ich verbraucht hab zum Stange hin- und herfahren.“

Wow, das ist sehr freundlich, schließlich hat er etliche Stunden mit fahren, telefonieren und organisieren verbracht! Vielen vielen Dank!

 

Hofuf hat mindestens zwei Sehenswürdigkeiten zu bieten: die größte Oase der Welt mit mehr als 3 Millionen Dattelpalmen und die Höhlen im Al Qarah Berg.

Die Fahrt zum Al Qarah führt durch die Dattelplantagen, entlang der Arbeitersiedlungen

Das kleine Städtchen Tuwaythir liegt direkt vorm Berg.

Auf der Südseite umrunden wir den Al Qarah. Ein paar Höhlen sind touristisch ausgebaut, mit angelegten Wegen, Beleuchtung, Museum und Eintrittsgeld. 11,-€ pro Person. Nicht ganz das Richtige für uns. In Al Dalwah wenden wir und finden einen Parkplatz.

Einfach mal drauflos wandern, mit etwas Glück finden wir eine andere Höhle ohne Schnickschnack und Eintrittsgeld.

Schmale Trampelpfade führen zwischen den Felsbrocken hindurch. Wir linsen in jeden Spalt…

Schon bald finden wir Höhlen, aber sie sind sehr niedrig, da kann man nur durchkriechen….

 

aber da….das sieht interessant aus. Der Eingang in einen großen, langgestreckten Höhlentunnel

Schlanke Felskegel stützen die niedrige Decke.

 

„Hier würd´ ich mal `n Rave starten!“ Martin tanzt los…umpf umpf umpf umpf…..

ja…nicht schlecht…die Akkustik ist vielleicht etwas dumpf…

wir gehen tiefer rein ins Dunkel

Links fällt Sonnenlicht zwischen die Steinbrocken. Ein Felszapfen hängt im Raum, wie ein dickes Pendel

 

Ins Licht geworfener Staub

bildet wunderschöne Sonnenfinger

Wir gehen zum hinteren Tunnelausgang

 

Raus ans Licht, in ein Labyrinth aus übereinandergestürzten Felsbrocken

 

Sackgasse…Zurück.

Wieder durch die große Höhle von vorhin……Kopf einziehen….

 

Weiter folgen wir dem Pfad. Steil rauf…um die Ecke….was ist da unten? Die nächste Entdeckung?

Martin schlittert zuerst hinunter

„Sackgasse!“ Der Aufstieg ist mühsam, der weiche Sand rutscht einem unter den Füßen weg.

Die Kappe vom Fotoapparat fällt aus der Tasche und rutscht hinab. Jetzt hab ich einen Grund, auch nochmal runterzuschlittern.

Tja, ist ´ne Sackgasse…..

Wir suchen einen Weg auf den Gipfel, um die 3 Millionen Palmen zu sehen. Vor uns liegt ein Felsengarten aus übereinandergepolterten Steinen

 

Auf winzigen Füßchen balancieren Felsbrocken, perfekt im Gleichgewicht.

Übereinander gestapelt, aneinander gelehnt, verkeilt und in der Schwebe, Hinkelsteine

 

Dann ein erster Blick auf die Palmen, aber wir wollen mehr sehen, wollen noch höher hinauf

Hinein in das nächste Labyrinth. Ein Pfeil weist durch einen engen Spalt. Das ist was für Strichmännchen

oder unten durchkriechen…..

Dahinter der nächste Spalt. Und dahinter ein Geröllfeld. Der nächste Pfeil weist den Weg…..was für ein Weg? Hier gibt es nur eine schrägsteile Felsplatte, die man erklimmen könnte. Na, dann mach ich das….

Es geht vielleicht 100 Meter rein in den Canyon. Bei der Schlumpfnase ist der Pfad zuende. Verstellt von herabgestürzten Felsbrocken. Also retour.

Martin studiert die Landkarte. Auf diesem Weg kommen wir nicht zum Gipfel. Die Sonne nähert sich dem Horizont, wir sollten langsam umkehren

 

Wieder kriechen wir durch die Spalten

Ohne Umwege geht es zur Rappelkiste

 

 

Zurück nach Hofuf

 

Durch die Plantagen….

in die Stadt. Die Parkplatzsuche gestaltet sich schwierig. Überall stehen große Schilder: Paid parking! Wir würden ja bezahlen, aber dafür müssten wir Anwohner sein….

Wir drehen Runde um Runde und suchen….Selbst der hinterletzte Parkplatz ist nur für Anwohner. Als wir schließlich trotzdem parken, eilt jemand herbei und warnt uns: hier werden Parkkrallen verteilt! Angesichts unserer Reifen ziemlich unwahrscheinlich, aber wir wollen es respektieren. Feierabendverkehr, richtig viel los in der Stadt.

Mehr als eine Stunde lang durchsuchen wir das Stadtzentrum, es ist schon längst dunkel. Da finden wir einen kleinen Platz gegenüber einer Moschee. Uff! Darauf erstmal ein Estrella Damm alkoholfrei!

Warum die ganze Mühe? Außerhalb der Stadt hätten wir ohne Probleme sofort einen schönen Übernachtungsplatz gefunden. Aber wir wollen in Hofuf nicht nur übernachten. Hier findet gerade ein Musikfestival statt. Wenn wir ausgetrunken haben, machen wir uns auf den Weg zum Qaisariah Souk, um die Musikanten zu sehen.

Bis dann, liebe Grüße!

Julia & Martin

Drink positive!

Auf Instagram: Rappelkisteberlin

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